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Besorgniserregende neue Baltikum-Aussage von Lawrow sorgt für NATO-Unruhe

Sergei Lavrov
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Besorgniserregende neue Baltikum-Aussage von Lawrow sorgt für NATO-Unruhe.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat mit einer umstrittenen Aussage Empörung und Besorgnis ausgelöst. Er deutete an, dass mehrere NATO-Staaten eigentlich zu Russland gehören könnten.

„Faschisten nehmen Länder ein, die nur dem russischen Imperium gehörten“

In einem Interview mit der russischen Zeitung Kommersant sagte Lawrow: „Faschisten nehmen Länder ein, die nie jemand anderem als dem russischen Imperium [und der Sowjetunion] gehört haben.“

Die baltischen Staaten im Visier

Experten gehen davon aus, dass sich Lawrows Aussage auf Estland, Lettland und Litauen bezieht – NATO-Mitglieder an der östlichen Grenze des Bündnisses zu Russland.

Auch Moldau in Gefahr?

Auch Moldau, das kein NATO-Mitglied ist, aber eine EU-Mitgliedschaft anstrebt, scheint von Lawrows Äußerung betroffen zu sein.

Analysten: „Der Kreml sieht ehemalige Kolonien als rechtmäßiges Territorium“

Laut dem US-amerikanischen Thinktank Institute for the Study of War spiegeln Lawrows Worte die weit verbreitete Ansicht im Kreml wider, dass ehemalige sowjetische Gebiete weiterhin als Teil der legitimen russischen Einflusssphäre gelten.

Parallelen zur Rhetorik vor dem Ukraine-Krieg

Eine ähnliche Argumentation hatte Moskau bereits vor und während des Angriffs auf die Ukraine verwendet – unter Berufung auf historische Ansprüche und angebliche faschistische Bedrohungen.

„Dies soll künftige Aggression rechtfertigen“

Fachleute warnen, dass Lawrows Aussagen darauf abzielen, expansionistische Denkweisen zu normalisieren und zukünftige Angriffe, auch gegen NATO-Staaten, ideologisch zu rechtfertigen.

Hybride Kriegsführung wahrscheinlich

Anstelle eines offenen militärischen Angriffs könnte Russland laut Experten auf hybride Kriegsführung zurückgreifen – etwa durch Cyberangriffe, Sabotage, Desinformation oder Angriffe auf kritische Infrastruktur.

„Die NATO muss auf alle Szenarien vorbereitet sein“

Wie die Newsweek-Journalistin Ellie Cook berichtet, sprechen Insider im Kreml bereits offen über mögliche nicht-militärische Angriffe auf NATO-Gebiet.

Finnland warnt eindringlich

Der stellvertretende finnische Armeechef Vesa Virtanen warnte in dieser Woche, dass Russland nach dem Krieg in der Ukraine den Norden Europas ins Visier nehmen könnte.

„Sie werden als Nächstes an unsere Grenze kommen“

„Sobald Russland mit der Ukraine fertig ist – wenn sie ihre Truppen von dort abziehen können – werden sie zu unserer Grenze kommen“, sagte Virtanen gegenüber der Zeitung Die Welt.

Großangriff unwahrscheinlich, Spannungen hoch

Virtanen hält einen groß angelegten Angriff auf die NATO zwar für unwahrscheinlich, ist jedoch überzeugt, dass Russland die Geschlossenheit und Belastbarkeit des Bündnisses auf die Probe stellen will.

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