Es ist einfach, kostenlos und nicht-invasiv. Doch die Messung des BMI hat auch ihre Schwächen.
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Es ist einfach, kostenlos und nicht-invasiv. Doch die Messung des BMI hat auch ihre Schwächen.
Schon mal vom BMI gehört?

Du hast die Abkürzung wahrscheinlich schon einmal gehört – vielleicht sogar selbst benutzt. Und du weißt vielleicht, dass sie für „Body-Mass-Index“ steht. Aber weißt du wirklich, was dahintersteckt?
Body-Mass-Index

Kurz gesagt: Der BMI ist ein Wert, der sich aus dem Körpergewicht einer Person in Kilogramm im Verhältnis zur Körpergröße in Metern ergibt.
Man berechnet seinen eigenen BMI, indem man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) teilt.
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Ein Beispiel

Nehmen wir zum Beispiel an, du wiegst 80 Kilogramm und bist 1,80 Meter groß.
Du multiplizierst dann deine Körpergröße, also 1,80, mit sich selbst (1,80 × 1,80) und erhältst 3,24.
Nun teilst du dein Gewicht (80) durch diese Zahl: 80 / 3,24 = 24,7.
Was bedeutet dieser Wert?

Das Ergebnis dieser Berechnung wird verwendet, um festzustellen, ob dein Gewicht im normalen Bereich für deine Größe liegt.
Liegt der Wert unter 18,5, gilt ein Erwachsener als untergewichtig.
Liegt er über 25, gilt man als übergewichtig.
Wie wird der BMI verwendet?

Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ist der BMI ein etabliertes und wertvolles Maß für die Gesundheit auf Bevölkerungsebene.
Die CDC nutzt BMI-Daten zum Beispiel für ihre Karten zur Adipositas bei Erwachsenen, die die Häufigkeit von Fettleibigkeit nach Bundesstaat beziehungsweise ethnischer Zugehörigkeit zeigen.
Der Haken an der Sache

Der BMI wird auch verwendet, um die Gesundheit von Einzelpersonen zu bewerten und das Risiko für chronische Krankheiten zu ermitteln – doch laut Experten sollte man seine eigene Gesundheit nicht allein anhand des BMI beurteilen.
Was ist mit der Körperzusammensetzung?

Der Grund, warum der BMI für die Einschätzung der individuellen Gesundheit wenig aussagekräftig ist: Er berücksichtigt nur Gewicht und Größe – nichts über die tatsächliche Körperzusammensetzung.
Das Beispiel Schwarzenegger

Der Bodybuilder, Schauspieler und spätere Gouverneur Arnold Schwarzenegger ist etwa 1,83 Meter groß. In seiner aktiven Bodybuilding-Zeit wog er angeblich rund 106 Kilogramm.
Das ergibt einen BMI von 31 – also Fettleibigkeit laut Skala. Wer jedoch je ein Bild des jungen „Governators“ gesehen hat, weiß, wie durchtrainiert und muskulös er war.
Mathematische Probleme

Die Grundlage des BMI wurde bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt.
Im Jahr 2013 argumentierte jedoch ein Mathematiker der Universität Oxford, dass die Berechnungsformel fehlerhaft sei – sie lasse kleine Menschen schlanker erscheinen, als sie sind, und große Menschen dicker.
Der „neue“ BMI

Der Mathematiker, Nick Trefethen, schlug deshalb eine neue Formel für die Berechnung des BMI vor, die seiner Meinung nach genauer ist.
Dabei soll man sein Gewicht in Kilogramm mit 1,3 multiplizieren und das Ergebnis durch die Körpergröße (in Metern) hoch 2,5 teilen – anstelle von hoch 2.
Das neue Ergebnis

Berechnen wir das mit dem gleichen Beispiel: 80 Kilogramm Gewicht und 1,80 Meter Körpergröße.
80 × 1,3 = 104.
1,80 hoch 2,5 ergibt etwa 4,35.
104 / 4,35 = 23,9 – also deutlich niedriger als das erste Ergebnis von 24,7.
Das Fazit

Der BMI ist vielleicht eine einfache und günstige Methode, um herauszufinden, ob man gemessen an seiner Größe zu viel oder zu wenig wiegt.
Aber die Methode hat Schwächen und sollte niemals allein zur Beurteilung der Gesundheit einer Person verwendet werden.
Dennoch kann sie hilfreich sein, um die eigene Gewichtsentwicklung zu beobachten und festzustellen, ob man seinen Lebensstil anpassen sollte.