Startseite Krieg Nach Drohnenangriff auf Moskau: Luftverkehr in mehreren Städten gestoppt

Nach Drohnenangriff auf Moskau: Luftverkehr in mehreren Städten gestoppt

Nach Drohnenangriff auf Moskau: Luftverkehr in mehreren Städten gestoppt
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Russland behauptet, in einer groß angelegten nächtlichen Offensive mehr als 100 ukrainische Drohnen abgefangen zu haben.

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Russische Behörden berichten, dass sie in der Nacht zum 22. Mai einen massiven ukrainischen Drohnenangriff abgewehrt hätten. Insgesamt sollen 105 Drohnen über 11 russischen Regionen abgeschossen worden sein, darunter 35, die auf Moskau zielten.

Der Angriff wird als einer der größten ukrainischen Drohnenangriffe der vergangenen Wochen beschrieben. Er erfolgte nur einen Tag nach einem Angriff auf ein russisches Halbleiterwerk, das mit der Produktion von Raketen und Flugzeugen in Verbindung steht.

Moskauer Flughäfen vorübergehend geschlossen

Während sich die Drohnen der Hauptstadt näherten, wurden alle vier internationalen Flughäfen Moskaus – Scheremetjewo, Wnukowo, Domodedowo und Schukowski – vorübergehend geschlossen.

Auch die Flughäfen in Tambow und Wladimir stellten den Betrieb ein.

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Moskau Bürgermeister Sergei Sobjanin bestätigte, dass alle abgefangenen Drohnen in Richtung der Hauptstadt unterwegs waren.

Obwohl bislang keine offiziellen Opfer gemeldet wurden, kam es zu Flugverspätungen und Umleitungen, was den Reiseverkehr in Zentralrussland erheblich beeinträchtigte.

Schäden in Tula gemeldet

In der Oblast Tula, einer Region südlich von Moskau, sagte Gouverneur Dmitri Miljajew, dass eine Drohne in das Dach eines Wohnhauses gestürzt sei und dabei Sachschäden verursacht habe.

Mehrere Wohn- und Nichtwohngebäude seien ebenfalls getroffen worden, Verletzte wurden bisher nicht bestätigt.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden außerdem Drohnen über den Regionen Orjol, Kursk, Belgorod, Kaluga, Woronesch, Lipezk, Smolensk und Brjansk abgefangen.

Kiew schweigt – aber das Muster ist klar

Wie bei früheren ähnlichen Operationen hat sich die Ukraine nicht offiziell zu dem Angriff geäußert. Die Kyiv Independent berichtete, sie könne die russischen Angaben nicht unabhängig verifizieren.

Dennoch hat die Ukraine in den vergangenen Monaten deutlich gemacht, dass der Drohnenkrieg ein wachsender Bestandteil ihrer Strategie ist. Ziel ist es, militärische, industrielle und logistische Infrastruktur tief im russischen Hinterland anzugreifen.

Erst am Tag zuvor, am 21. Mai, sollen ukrainische Drohnen eine Halbleiterfabrik in der russischen Region Orjol getroffen haben.

Diese Anlage soll kritische Komponenten für Sukhoi-Kampfflugzeuge sowie Iskander- und Kinschal-Raketen produzieren.

Eskalierende Taktiken auf beiden Seiten

Während Russland weiterhin Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Städte und Infrastruktur durchführt, hat die Ukraine ihre Langstrecken-Drohnenangriffe auf russisches Territorium intensiviert.

Diese Angriffe sollen Moskaus Kriegsmaschinerie schwächen, indem Produktionsanlagen ins Visier genommen und interne logistische Abläufe gestört werden.

Als Reaktion haben russische Behörden die Luftverteidigung rund um wichtige städtische und industrielle Zentren verstärkt, während einige regionale Führer öffentlich Lücken in der Vorbereitung kritisiert haben.

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