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Der Weiße Tod: Wie ein Mann 500 russische Soldaten tötete

Simo Häyhä
Here, Public domain, / Wikimedia Commons

Er gilt allgemein als der tödlichste Scharfschütze der Geschichte.

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Er gilt allgemein als der tödlichste Scharfschütze der Geschichte.

Die zahlreichen Kriege Russlands

Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 liegt der Fokus der Weltöffentlichkeit auf den aktuellen Kämpfen.

Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass Russland im Laufe der Geschichte an zahlreichen Kriegen beteiligt war..

Selbstverherrlichung

Jedes Jahr begeht Russland den „Tag des Sieges“, um den Triumph der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland zu feiern.

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Doch scheint Russland zu vergessen, dass es selbst ein Aggressor im Zweiten Weltkrieg war.

Der Winterkrieg

Am 30. November 1939 marschierte die Sowjetunion in Finnland ein – ein Angriff auf den nördlichen Nachbarn, der als „Winterkrieg“ in die Geschichte einging.

Nur 3½ Monate dauerte er

Der Krieg dauerte lediglich 3 Monate, 1 Woche und 6 Tage und endete mit der Unterzeichnung des Moskauer Friedensvertrags.

Technisch gesehen ein sowjetischer Sieg

Zwar musste Finnland mehrere Regionen an die Sowjetunion abtreten, doch angesichts der hohen Verluste kann man kaum von einem sowjetischen Sieg sprechen.

Ein absolutes Desaster für Russland

Als der Krieg endete, hatte Finnland 25.904 Gefallene zu beklagen.

Die Verluste der Sowjetunion werden auf zwischen 126.875 und 167.976 geschätzt.

Über 300.000 Gesamtverluste

Zählt man die Verwundeten hinzu, belaufen sich die finnischen Verluste auf rund 70.000.

Die Sowjetunion hatte zwischen 321.000 und 381.000 Verluste insgesamt zu verkraften.

Und ein einzelner finnischer Soldat namens Simo Häyhä hatte großen Anteil daran.

Ein außergewöhnlicher Schütze

Geboren 1905, trat Häyhä mit 17 Jahren der freiwilligen finnischen Miliz bei.

Er brillierte bei Schießwettbewerben, erhielt jedoch erst 1938 – ein Jahr vor dem Krieg – eine formale Scharfschützenausbildung.

Kampf bei klirrender Kälte

Während des Winterkriegs diente Häyhä als Scharfschütze in der Schlacht von Kollaa – bei Temperaturen zwischen −40 und −20 °C.

Der Weiße Tod

Gekleidet in weiße Tarnkleidung wurde Häyhä von den sowjetischen Soldaten als „Der Weiße Tod“ gefürchtet – wegen seiner Fähigkeit, ungesehen zu bleiben und gleichzeitig zahlreiche Feinde auszuschalten.

Mindestens 500 bestätigte Abschüsse

In weniger als 100 Tagen tötete Häyhä mindestens 500 feindliche Soldaten – eine Zahl, die dokumentiert und bestätigt ist.

Es wird jedoch vermutet, dass seine tatsächliche Zahl noch deutlich höher liegt.

138 Abschüsse in nur 22 Tagen

Zu seinen eindrucksvollsten Leistungen zählen laut finnischen Armeedokumenten 138 Abschüsse in nur den ersten 22 Tagen des Winterkriegs.

Ohne Zielfernrohr

Besonders bemerkenswert: Häyhä nutzte kein Zielfernrohr, da er seine Zielsilhouette so klein wie möglich halten wollte.

Er benutzte stattdessen das offene Visier seines Bürgerwehrgewehrs SAKO M/28-30.

Zucker und Brot

Um der extremen Kälte zu trotzen, trug Häyhä mehrere Kleidungsschichten. In seinen Taschen bewahrte er Zucker und Brot auf – Kalorien für seinen Körper.

Schnee im Mund

Ein weiterer cleverer Trick: Er füllte sich regelmäßig Schnee in den Mund, damit sein Atem in der kalten Luft nicht sichtbar war.

Private Erinnerungen

Nur eine Woche vor Kriegsende wurde Häyhä schwer verwundet. Einige Monate später schrieb er seine Erinnerungen an den Winterkrieg nieder.

Diese Memoiren wurden erst 2017 entdeckt – 15 Jahre nach seinem Tod im Jahr 2002.

In Liedern verewigt

Simo Häyhä wurde mehrfach in der Popkultur erwähnt – unter anderem in einem Lied der schwedischen Heavy-Metal-Band Sabaton mit dem Titel „The White Death“.

Der Refrain des Liedes lautet:

You’re in the sniper’s sight
His first kill tonight
Time to die
You’re in the bullets way
The White Death’s prey
Say goodbye!

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