Der Konflikt im Nahen Osten könnte Putins Kriegsanstrengungen unbeabsichtigt unterstützen.
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Der Konflikt im Nahen Osten könnte Putins Kriegsanstrengungen unbeabsichtigt unterstützen.
Was passiert gerade?

Seit Israel am Freitagmorgen einen Angriff auf den Iran gestartet hat, liefern sich die beiden Nationen gegenseitige Schläge – mit Dutzenden Todesopfern auf beiden Seiten.
Internationale Auswirkungen

Neben der wachsenden Gefahr eines umfassenden regionalen Krieges im Nahen Osten dürfte der Konflikt zwischen Israel und Iran auch internationale Folgen nach sich ziehen.
Und die Ukraine läuft Gefahr, dabei den Kürzeren zu ziehen.
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Was wird die USA tun?

Donald Trump hat bereits Zweifel an weiterer US-Unterstützung für die Ukraine geäußert. Der Krieg zwischen Israel und Iran wirft nun einen noch dunkleren Schatten auf die Hoffnung der Ukrainer, weiterhin auf amerikanische Hilfe zählen zu können.
Langjähriger Verbündeter

Der Grund dafür: Israel ist seit Jahrzehnten ein enger Verbündeter der USA. Sollte sich die Lage im Nahen Osten zuspitzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Washington seinen Fokus auf diese Region verlagert.
Bleibt noch etwas für die Ukraine?

Mit Trumps „America First“-Politik ist zu erwarten, dass er Unterstützung nur dort leisten wird, wo er sie für dringend notwendig hält.
Die Ukraine ist zwar auf US-Hilfe angewiesen, zählt aber nicht zu den langjährigen Verbündeten wie Israel. Daher ist es wahrscheinlicher, dass Trump Israel bevorzugt unterstützen würde.
Der Ölpreis

Unmittelbar nach Bekanntwerden des israelischen Angriffs am Freitagmorgen sprang der Ölpreis von unter 60 auf 75 US-Dollar pro Barrel.
Der Iran ist der drittgrößte Ölproduzent im Nahen Osten.
Die Straße von Hormus

Ein weiterer Preistreiber ist die geografische Nähe des Iran zur Straße von Hormus – einer der wichtigsten Handelsrouten für Erdöl weltweit.
Die angespannte Lage in der Region verstärkt die Sorge vor Unterbrechungen im internationalen Ölhandel. Sollte es dazu kommen, könnte das für Putin von Vorteil sein.
Mehr Geld für die Kriegsmaschinerie

Der fallende Ölpreis hat die russische Wirtschaft belastet und das Staatsbudget an seine Grenzen gebracht.
Sollte es nun aber zu Störungen bei den Ölexporten aus dem Nahen Osten kommen und die Preise weiter steigen, könnte das Putins Kriegskasse füllen – und den Krieg in der Ukraine verlängern.
Israel hält sich – vorerst – zurück

Berichten zufolge hat sich Israel bislang auf iranische Energieinfrastruktur im Inland konzentriert, etwa Gasverarbeitungsanlagen.
Doch es scheint, als wolle Israel sich weitere Optionen offenhalten – darunter auch eine Eskalation gegen Irans Ölanlagen, sollte Teheran seine Angriffe auf israelisches Gebiet intensivieren.
Verlagerung der internationalen Aufmerksamkeit

Ein drittes Risiko für die Ukraine besteht darin, dass sich die internationale Gemeinschaft zunehmend auf die Krise im Nahen Osten konzentriert – und die Ukraine dabei aus dem Blickfeld gerät.
Schon jetzt konkurriert der Krieg in der Ukraine mit dem Gazakrieg um mediale und politische Aufmerksamkeit.
Selenskyjs große Aufgabe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist diese Woche zum G7-Gipfel in Kanada eingeladen. Für ihn wird es entscheidend sein, die Staats- und Regierungschefs der G7 daran zu erinnern, dass die Lage in der Ukraine weiterhin dramatisch ist – auch wenn die Spannungen im Nahen Osten gerade die Schlagzeilen dominieren.