Startseite Politik Angela Merkel: Trump gierte nach Aufmerksamkeit und verweigerte den Handschlag

Angela Merkel: Trump gierte nach Aufmerksamkeit und verweigerte den Handschlag

Donald Trump
Joey Sussman / Shutterstock.com

Die ehemalige deutsche Kanzlerin erinnert sich an ein angespanntes Treffen im Oval Office, Trumps Drang nach Aufmerksamkeit und persönliche Momente während der griechischen Schuldenkrise.

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Die ehemalige deutsche Kanzlerin erinnert sich an ein angespanntes Treffen im Oval Office, Trumps Drang nach Aufmerksamkeit und persönliche Momente während der griechischen Schuldenkrise.

Eine bewusste Brüskierung

Bei einem Auftritt in Athen sagte Merkel, dass Donald Trump 2017 im Oval Office vor laufenden Kameras den Handschlag verweigerte – später, ohne Kameras, reichte er ihr die Hand. „Ich machte den Fehler zu sagen: ‚Donald, wir sollten uns die Hand geben‘, und er tat es nicht“, erinnerte sich Merkel. „Er wollte die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Darum geht es ihm: alle sollen ihn ansehen.“

Europas Antwort auf Trumps Zölle

Merkel kritisierte Trumps Zollpolitik und forderte europäische Geschlossenheit. „Ich sage nicht, dass wir die Beziehungen zu den USA abbrechen sollen, aber wir müssen verhandeln.

Selbst die USA können nicht allein überleben“, so Merkel. Sie warnte zudem vor demokratischen Gefahren, etwa durch Aussagen von US-Vizepräsident JD Vance, wonach Partnerschaften an ideologischen Bedingungen geknüpft sein sollen.

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Ein schwieriges Verhältnis

Trump sah die Welt durch die Augen eines Immobilienunternehmers, sagte Merkel. In ihren Memoiren schrieb sie, er betrachte internationale Beziehungen als Nullsummenspiel: Ein Gewinn für das eine Land sei ein Verlust für das andere.

Tränen in der Griechenland-Krise

Bei ihrem Besuch in Athen kurz vor dem 10. Jahrestag des griechischen Referendums 2015 erinnerte sich Merkel an ein überraschendes Telefonat mit Ex-Premier Tsipras. „Ich war sprachlos“, sagte sie. Trotz anfänglicher Differenzen habe sich eine aufrichtige Beziehung entwickelt.

Uneinigkeit mit Obama

Merkel berichtete, dass sie und Barack Obama unterschiedliche Ansichten zur Bewältigung der griechischen Schuldenkrise hatten.

Obama habe die EU- und EZB-Mechanismen nicht vollständig verstanden. „Einmal weinte ich vor Druck“, sagte sie lächelnd. „Eine Frau darf auf einem Gipfel weinen.“

Treue zu Griechenland

Merkel bekräftigte, dass Griechenland im Euro bleiben müsse. „Ich kann mir Europa ohne Griechenland als starkes Mitglied nicht vorstellen“, sagte sie.

Warnung vor demokratischem Wandel in den USA

Merkel äußerte sich besorgt über die Entwicklungen im politischen Diskurs der USA. Besonders die Äußerungen von JD Vance sieht sie als bedenklich – sie deuteten auf ideologisch bedingte Partnerschaften hin. Solche Ansichten seien eine ernsthafte Bedrohung demokratischer Werte auf beiden Seiten des Atlantiks.

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