Startseite Welt Iranische Fatwa gegen Trump löst weltweite Alarmbereitschaft und 40-Millionen-Dollar-Kopfgeld aus

Iranische Fatwa gegen Trump löst weltweite Alarmbereitschaft und 40-Millionen-Dollar-Kopfgeld aus

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Ein globaler Schock durch ein religiöses Dekret

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Ein globaler Schock durch ein religiöses Dekret

A Fatwa with Global Shockwaves

Ein umstrittenes religiöses Dekret, das von iranischen Hardliner-Klerikern erlassen wurde und zur Ermordung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump aufruft, hat Berichten zufolge über 40 Millionen US-Dollar an Online-Spenden gesammelt.

Die Spendenkampagne folgt auf erneute Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die sich nach jüngsten militärischen Auseinandersetzungen verschärft haben.

Eskalation nach US-Luftangriffen

Die Fatwa gewann an Bedeutung, nachdem Trump im vergangenen Monat Luftangriffe auf iranische Atomanlagen angeordnet hatte.

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Diese Angriffe waren eine Reaktion auf die israelische Operation „Rising Lion“, eine Initiative zur Zerschlagung des iranischen Atomwaffenprogramms.

Rückblick auf 2020: Soleimanis Ermordung wirkt nach

Dies ist nicht das erste Mal, dass Trump von iranischer Seite mit Morddrohungen konfrontiert wird. Bereits 2020 autorisierte er die gezielte Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani – ein Akt, der bis heute Zorn im politischen und religiösen Establishment Teherans entfacht.

„Feind Gottes“: Rhetorik verschärft sich

Großayatollah Naser Makarem Shirazi erklärte in einer aktuellen Fatwa, dass jeder, der Irans Oberstem Führer Ali Chamenei drohe, ein „Feind Gottes“ sei.

Diese Äußerung wird weithin als direkte Anstiftung zur Gewalt gegen Trump und Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gewertet.

Online-Spendenkampagne sorgt für Stirnrunzeln

Laut dem in London ansässigen Sender Iran International wird die Spendenkampagne von der Website thaar.ir organisiert.

Die Seite behauptet, bereits über 40 Millionen US-Dollar gesammelt zu haben – diese Angaben konnten jedoch bislang nicht unabhängig überprüft werden.

Kopfgeldversprechen auf Trump

Unterstützende Kleriker versprechen Bargeldprämien für Taten.

Mansour Emami aus der iranischen Provinz West-Aserbaidschan bot angeblich 100 Milliarden Toman (etwa 1,14 Millionen US-Dollar) für denjenigen, der Trump tötet.

Auch andere prominente Persönlichkeiten äußerten sich in ähnlicher Weise.

Vergleich mit der Rushdie-Fatwa

Analysten vergleichen das aktuelle Dekret mit der berüchtigten Fatwa gegen den Autor Salman Rushdie aus dem Jahr 1989. Solche religiösen Rechtsgutachten sind zwar rechtlich nicht bindend, entfalten jedoch in schariabasierten Rechtsräumen erheblichen Einfluss – und haben in der Vergangenheit zu realer Gewalt geführt.

Ideologischer Riss im Iran

Der Iran-Experte Hamidreza Azizi erklärte gegenüber Newsweek, dass es sich bei den betroffenen Klerikern um eine ultrahardline Fraktion handele, die jegliche diplomatische Annäherung an den Westen sabotieren wolle.

„Sogar Chamenei erscheint dieser Gruppe zu gemäßigt“, so Azizi.

Machtkampf um die Nachfolge

Azizi fügte hinzu, dass diese Hardliner, gestärkt durch wiederholte Zugeständnisse Chameneis, nun ihre Macht im Vorfeld eines möglichen Führungswechsels festigen wollen.

Die Fatwa diene somit sowohl ideologischen als auch machtpolitischen Zielen.

Website ruft zu „Gerechtigkeit“ auf

Thaar.ir beschreibt seine Kampagne als einen Kampf gegen den „Staatsterrorismus der USA“ und verspricht, die Mittel jenen zukommen zu lassen, die „das Urteil der Gerechtigkeit vollstrecken“.

Mindestens zehn bekannte Kleriker sollen die Initiative unterstützen.

Trump reagiert mit Spott

Auf die Drohungen angesprochen, äußerte sich Trump in einem Interview mit Fox News gewohnt provokant.

Auf einen Hinweis eines iranischen Beamten zu einem möglichen Drohnenangriff sagte er: „Ich schätze, es ist eine Drohung. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht doch.“

US-Geheimdienst in Alarmbereitschaft

Der US Secret Service erklärte, man operiere aktuell in einem „höchst angespannten und dynamischen Bedrohungsszenario“ und bekräftigte seine Entschlossenheit, alle unter seinem Schutz stehenden Personen zu sichern.

Teheran verstärkt militärische Präsenz

Nach der Fatwa und den US-Angriffen startete der Iran am 23. Juni einen Raketenangriff auf eine amerikanische Militärbasis in Katar.

Es wird über weitere Vergeltungsmaßnahmen spekuliert – insbesondere im Hinblick auf mutmaßlich verlegte Nuklearbestände Irans.

Satire oder Ernst? Gemischte Signale aus Teheran

Der ehemalige iranische Beamte Mohammad-Javad Larijani scherzte im Staatsfernsehen, Trump könne künftig „nicht mehr in Mar-a-Lago sonnenbaden“ – ein offensichtlicher Hinweis auf Irans Drohnentechnologie.

Trotz des scherzhaften Tons bleibt der Unterton bedrohlich.

Ungewisse Zukunft

Die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran stehen auf Messers Schneide. Die Fatwa und die damit verbundenen Spendenaktionen werfen einen düsteren Schatten auf die geopolitische Lage – und die Welt blickt mit Sorge auf die nächsten Schritte beider Seiten.

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