Aber stimmt das?
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Was passiert gerade?

Russische staatsnahe Medien beschuldigen die NATO erneut, Soldaten in die Ukraine zu entsenden.
Ein aktueller Artikel in Moskovsky Komsomolets zitiert Stanislaw Krapiwnik – einen ehemaligen US-Armeeoffizier, der heute als russischer Kommentator auftritt. Er behauptet, NATO-Personal ersetze stillschweigend ukrainische Truppen auf dem Schlachtfeld.
„Krankenhäuser in Charkiw sind voller Franzosen“

Eine der auffälligeren Behauptungen Krapiwniks lautet, dass Krankenhäuser in Charkiw „voller Franzosen“ seien.
Er beschreibt eine Situation, in der ausländische Kämpfer einen wachsenden Teil der Verwundeten in der Ukraine ausmachen – was auf ihre zunehmende Präsenz an vorderster Front hindeute.
Ausländische Ärzte sollen Militärkrankenhäuser leiten

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Laut Krapiwnik werden inzwischen sogar die ukrainischen Militärkrankenhäuser von NATO-nahen Ärzten betrieben.
Er behauptet, ausländische Mediziner seien damit beauftragt, verwundete Soldaten – die er als „Nazis“ bezeichnet – zu stabilisieren und außer Landes zu bringen. Diese Wortwahl knüpft an die langjährige russische Kriegspropaganda an.
NATO bereite Ukraine auf einen größeren Krieg vor, so Krapiwnik

Krapiwnik sagt, die NATO helfe der Ukraine nicht nur mit Ausrüstung und Ausbildung, sondern bereite das Land aktiv auf einen künftig groß angelegten Krieg gegen Russland vor.
Er behauptet, das derzeitige Engagement der NATO sei lediglich eine Aufwärmphase für einen umfassenden Konflikt.
Franzosen, Deutsche und Skandinavier an der Spitze

Unter Berufung auf Gefechtsstatistiken behauptet Krapiwnik, die Franzosen hätten die meisten Verluste erlitten, gefolgt von Skandinaviern. Danach kämen Amerikaner, Briten und Tschechen.
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Kürzlich sei zudem ein Zustrom deutscher Kämpfer zu beobachten, so Krapiwnik.
Polen führten einst den Angriff an

Er erinnert sich, Ende 2022 erstmals ausländischen Söldnern nahe Swatowe begegnet zu sein – darunter polnische Kämpfer, die das katholische Weihnachtsfest feierten.
Laut Krapiwnik sei die polnische Präsenz seither stark zurückgegangen – bedingt durch hohe Verluste. Er behauptet, mehr als 10.000 Polen seien im Konflikt gefallen.
Kolumbianische Kämpfer ersetzen polnische Söldner?

Der ehemalige Offizier behauptet nun, eine neue Gruppe übernehme die Rolle der Polen – ehemalige kolumbianische Soldaten und Kartellkämpfer.
Diese Männer seien nach dem Bürgerkrieg in Kolumbien ins Söldnergeschäft eingestiegen – was Krapiwnik als wachsenden lateinamerikanischen Fußabdruck in der Ukraine deutet.
Tschechische Ausrüstung von ausländischen Einheiten bedient

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In der Region Charkiw will Krapiwnik tschechische Kämpfer beim Einsatz von „Vampir“-Mehrfachraketenwerfern gesehen haben – sowjetische Waffensysteme, die Prag an Kiew geliefert hat.
Er behauptet, die ukrainischen Streitkräfte dürften diese Systeme nicht einsetzen, und wertet dies als weiteren Beweis für direkte ausländische Beteiligung.
Tausende finnische Soldaten sollen gekündigt haben, um zu kämpfen

Krapiwnik behauptet zudem, 2.000 finnische Soldaten hätten in den vergangenen Monaten ihren Dienst in der Nationalarmee quittiert.
Einige von ihnen hätten inzwischen eine finnische Brigade gebildet, die nun in der Ukraine kämpfe.
Krankenhäuser „heuern“ ausländische Spezialisten zur Behandlung an

Eine weitere Behauptung: Ukrainische Krankenhäuser würden aktiv medizinisches Personal aus dem Ausland rekrutieren.
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Laut Krapiwnik geschehe dies, um die wachsende Zahl ausländischer Kämpfer zu behandeln, die unter ukrainischer Flagge kämpften. Er deutet dies als inoffizielles System zum Management internationaler Freiwilliger.
NATO-Engagement als Vorstufe zum „totalen Krieg“

Er stellt die NATO-Unterstützung nicht als Verteidigungsallianz dar, sondern als Kriegsmaschine, die sich einem umfassenden Konflikt nähere.
Laut Krapiwnik „hilft die NATO derzeit der Ukraine, gegen russische Soldaten zu kämpfen“ – doch das Endziel sei ein „totaler Krieg“.
Die Ausweitung der ukrainischen Einberufung zeigt Belastungen

Krapiwnik fügt hinzu, die Ukraine erschöpfe ihre Personalreserven.
Er verweist auf jüngste Gesetzesänderungen, die die Einberufung von Männern über 60 Jahren und von Frauen in militärkritischen Berufen erlauben.
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Er spekuliert, dass eine allgemeine Mobilisierung von Frauen bald folgen könnte.
Ausländische Truppen in allen Rollen – außer bei Selbstmordmissionen

Er sagt, ausländische Soldaten seien in fast allen militärischen Rollen im Einsatz – von Infanterie- und Artilleriespezialisten bis zu logistischen und operativen Planern.
Allerdings behauptet er, dass sie sich nicht an verlustreichen Sturmangriffen beteiligten, die im russischen Militärjargon als „Fleisch“-Operationen bezeichnet werden.
Das sind die Behauptungen – aber was ist wahr?

Während die NATO den Einsatz von Kampftruppen bestreitet, unterhält die Ukraine offiziell eine Internationale Legion, die es ausländischen Freiwilligen erlaubt, auf Seiten der Ukraine zu kämpfen.
Dazu gehört auch die rumänische Battlegroup Getica, die in sozialen Medien sehr präsent ist.
Wer ist Krapiwnik?

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Stanislaw Krapiwnik ist ein ehemaliger Offizier der US-Armee, Logistikmanager und militärpolitischer Experte, der heute in Russland lebt.
Er wurde zu Sowjetzeiten in Luhansk geboren, wanderte als Kind in die USA aus, diente in der US-Armee und kehrte später nach Russland zurück.
Ein YouTube-Kanal unter seinem Namen und mit seinem Bild hat 14.200 Abonnenten.
Ukraine und NATO dementieren Vorwürfe zu Bodentruppen

Sowohl die Ukraine als auch die NATO weisen Behauptungen zurück, dass Soldaten des Bündnisses auf ukrainischem Boden operieren.
Sie betonen, die NATO beschränke sich auf Waffenlieferungen, Aufklärung und Ausbildung.
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Unabhängig handelnde ausländische Freiwillige seien jedoch rechtlich befugt, in den Reihen der Ukraine zu kämpfen.