Trump will, dass der Oberste Gerichtshof die endgültige Entscheidung trifft, nachdem er vor einem Bundesgericht verloren hat.
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Trump will, dass der Oberste Gerichtshof die endgültige Entscheidung trifft, nachdem er vor einem Bundesgericht verloren hat.
Was passiert?

Ein Bundesberufungsgericht hat entschieden, dass Trump seine Befugnisse nach dem International Emergency Economic Powers Act (IEEPA) überschritten hat.
Damit könnten Trumps Zölle – die auf chinesische Waren bis zu 145 % und auf Importe aus Ländern wie Indien und Brasilien bis zu 50 % stiegen – ins Wanken geraten.
Haben Unternehmen Milliarden – illegal – gezahlt?

Bis zum 24. August haben US-Unternehmen über 210 Milliarden Dollar für diese Zölle aufgebracht – Abgaben, die US-Gerichte nun für unrechtmäßig erklären.
Trump räumte ein, dass das Finanzministerium das Geld zurückzahlen müsste, falls das Urteil Bestand hat.
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„Wenn sie die falsche Entscheidung treffen, wäre das eine Katastrophe für unser Land“, sagte Trump und kündigte eine dringende Berufung beim Obersten Gerichtshof vor der Frist am 14. Oktober an.
Was passiert, wenn der Supreme Court ablehnt?

Lehnt der Oberste Gerichtshof eine Anhörung ab, bleibt das Urteil der unteren Instanz bestehen – und viele Unternehmen könnten Anspruch auf Rückerstattungen haben.
Doch der Prozess wäre weder schnell noch einfach.
Der internationale Handelsanwalt Ted Murphy erklärte gegenüber CNN, dass die Zölle während des Berufungsverfahrens möglicherweise in Kraft bleiben. Sollte das Gericht jedoch feststellen, dass Trump keine rechtliche Befugnis hatte, müssten die Erhebungen sofort eingestellt werden.
Wer bekommt tatsächlich Rückerstattungen?

Selbst wenn das Urteil Bestand hat, ist nicht garantiert, dass alle Importeure entschädigt werden.
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Laut Murphy könnte die Regierung drei Wege einschlagen: Rückzahlungen an alle betroffenen Unternehmen, eine Beschränkung auf die namentlich genannten Kläger oder – am wahrscheinlichsten – die Einrichtung eines Verwaltungsverfahrens, bei dem Importeure Anträge stellen müssen.
Vorbereitung auf mögliche Rückzahlungen

Der Handelsanwalt Thomas Beline von Cassidy Levy Kent rät seinen Mandanten, bei der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde administrative Einsprüche einzulegen.
Diese Strategie verhindert, dass Zollzahlungen endgültig verbucht werden, und erhöht so die Chancen auf eine spätere Erstattung.
Ein riskanter Markt mit Rückerstattungswetten

Einige Unternehmen, die dringend Liquidität benötigen, prüfen Angebote von Investmentfirmen, ihre potenziellen Rückerstattungsansprüche zu verkaufen.
Das bringt zwar sofort Bargeld, bedeutet aber in der Regel den Verzicht auf einen Teil der Gesamterstattung.
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Für viele ist das eine riskante Entscheidung: sofort Geld oder – vielleicht vergeblich – auf die volle Auszahlung warten.
Nicht alle profitieren von Zollrücknahmen

Während Unternehmen Rückzahlungen begrüßen würden, könnte die Gesamtwirtschaft leiden.
Die Zolleinnahmen halfen, den staatlichen Finanzierungsbedarf zu senken. Dreht sich dieser Fluss um, müsste das Finanzministerium mehr Anleihen verkaufen – was die Verschuldung erhöht und die Renditen an den Finanzmärkten steigen lassen könnte.
Anleihemärkte reagieren bereits

Am Mittwoch stieg die Rendite der 30-jährigen US-Staatsanleihe kurzzeitig auf 5 % – den höchsten Stand seit Juli.
Anleger sorgen sich, dass ein Zustrom neuer Anleihen zur Deckung von Rückzahlungsausfällen die Renditen weiter in die Höhe treiben und so die allgemeinen Finanzierungskosten erhöhen könnte.
Könnten Rückzahlungen Inflationsängste schüren?

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Milliarden an Zolleinnahmen zurückzuzahlen, könnte auch Inflationssorgen anheizen. Gary Hufbauer vom Peterson Institute warnte, dass dies Erinnerungen an frühere Inflationsschübe wecken könnte – insbesondere in Kombination mit einer lockeren Geldpolitik.
„Hohe Haushaltsdefizite plus lockere Geldpolitik haben den Inflationsgeist entfesselt“, sagte er und verwies auf Parallelen zu den frühen Jahren der Biden-Regierung.
Trumps Strategie: Druck auf die FED

Während seiner Präsidentschaft drängte Trump die Federal Reserve wiederholt zu Zinssenkungen – und nahm dabei sogar gezielt einzelne Funktionäre ins Visier.
So versuchte er, FED-Gouverneurin Lisa Cook abzusetzen und durch einen Loyalisten zu ersetzen, der eher Zinssenkungen unterstützen würde.
Falls sich diese Strategie mit dem Zeitpunkt größerer Rückzahlungen überschneidet, könnte dies laut Hufbauer die Sorgen von Investoren über Inflation und geldpolitische Instabilität neu entfachen.