Für russische Kriegsgefangene bedeutet die Rückkehr aus ukrainischer Gefangenschaft oft nicht Freiheit, sondern neues Leid.
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Im Gegensatz zu ihren ukrainischen Kameraden, die mit Freude und Unterstützung empfangen werden, sehen sich russische Kriegsgefangene häufig mit Misstrauen, Verhören und erzwungener Wiedereingliederung konfrontiert. Ihre Freilassung, weit entfernt von einem Moment der Erleichterung, kann der Auftakt zu einem neuen, erschütternden Leidensweg sein.
Hinter dem Vorhang der Propaganda

Russische Medien zeichnen das Bild zurückkehrender Kriegsgefangener: lächelnd, gut genährt, gefeiert.
Doch laut Petro Yatsenko, dem Sprecher des Koordinierungsstabs für die Behandlung von Kriegsgefangenen in der Ukraine, ist das alles Theater. „Sie werden zurückgeschickt, um zu sterben“, erklärte er gegenüber dem Kyiv Independent. „Ihre Rückkehr hat nichts gemein mit der unserer Männer und Frauen.“
Vom einen Schlachtfeld ins nächste

Berichte legen nahe, dass viele russische Soldaten, die in jüngsten Gefangenenaustauschen freikamen, unmittelbar wieder an die Front geschickt werden.
Selbst Verwundeten soll laut Novaya Gazeta Europe der Besuch bei ihren Familien verweigert und sie sofort erneut eingesetzt worden sein. Russland gibt selten preis, wie viele zurückgeschickt werden oder was danach aus ihnen wird.
Klarer Kontrast bei den Haftbedingungen

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Russische Kriegsgefangene in der Ukraine werden in eigens ausgewiesenen Lagern unter internationaler Aufsicht untergebracht. Sie haben Zugang zum Roten Kreuz, zu den Vereinten Nationen und sogar zu Journalisten.
Ukrainische Kriegsgefangene hingegen befinden sich in Russland verteilt auf mehr als 180 Untersuchungshaftzentren – mit wenig Transparenz und häufigen Berichten über Folter und Misshandlungen.
Verweigerte Rehabilitation

Während ukrainische Gefangene oft ausgemergelt sind und dringend medizinisch behandelt werden müssen, kehren russische Soldaten meist in relativ gutem körperlichen Zustand zurück.
Doch statt einer Rehabilitation erwarten sie tagelange Verhöre durch den Inlandsgeheimdienst FSB in Moskau – manchmal bis zu drei Wochen –, bevor sie wieder in den Dienst geschickt werden.
Erzwungene Inszenierungen und bedrückende Stille

Anfangs kehrten russische Kriegsgefangene still und ohne großes Aufsehen zurück. Mittlerweile nutzt Moskau inszenierte Zeremonien, um die emotionalen Heimkehrmomente der Ukraine nachzuahmen.
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Doch laut Yatsenko liegt der Unterschied auf der Hand: „Unsere Feiern sind von Herzen. Ihre sind erzwungen, düster und bedrückend.“
Kriminelle Folgen der Kapitulation

In Russland gilt Kapitulation nicht als Akt des Überlebens, sondern potenziell als Verbrechen. Soldaten, die sich ergeben haben, sehen sich sozialer Ächtung und sogar strafrechtlicher Verfolgung gegenüber.
Ein wegweisender Fall: Anfang des Jahres forderten russische Staatsanwälte eine 16-jährige Freiheitsstrafe für Roman Ivanishin, dem vorgeworfen wird, sich „freiwillig“ ukrainischen Kräften ergeben zu haben.
Wiedereinsatz von Gefangenen im Krieg

In Russland existiert keinerlei gesetzliche Barriere, die den erneuten Einsatz freigelassener Kriegsgefangener verhindert. Yatsenko bestätigt, dass viele wieder an die Front geschickt werden – selbst jene, die verletzt oder kaum genesen sind.
„Manche wurden sogar zweimal gefangen genommen“, sagt er. „Andere sind nach ihrer Freilassung in der Schlacht gestorben.“
Ein System, das händeringend Personal benötigt

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Selbst wenn Verträge auslaufen, werden russische Soldaten häufig zur Unterzeichnung neuer Verträge gezwungen. Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes ist Russland so verzweifelt auf der Suche nach Truppen, dass es sogar Männer mit Krücken zurück in den Krieg schickt.
Das fehlende Bewusstsein über ihre Rechte verschärft die Verletzlichkeit der Gefangenen zusätzlich.
Schweigen hinter verschlossenen Türen

Während die Ukraine über 5.800 Menschen in mehr als 65 Gefangenenaustauschaktionen zurückgeholt hat, hält Russland seine Zahlen und Verfahren weitgehend geheim.
Das Schicksal russischer Kriegsgefangener bleibt weitgehend unsichtbar – abgeschirmt durch Propaganda und Angst, mit wenig Hoffnung auf Gerechtigkeit oder Frieden.
Dieser Artikel wurde von Edith Hejberg erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde