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Trump schlägt vor, Spanien aus der NATO zu werfen – doch das ist gar nicht möglich

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Pavlo Lys / Shutterstock.com

Es gibt jedoch andere Möglichkeiten.

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Es gibt jedoch andere Möglichkeiten.

Was passiert?

Trump hat vorgeschlagen, dass Spanien aus der NATO ausgeschlossen werden sollte.

Der Grund dafür ist die neue 5-Prozent-des-BIP-Richtlinie der NATO, der fast alle Mitglieder Anfang dieses Jahres zugestimmt haben.

Spanien war die Ausnahme und verpflichtete sich nicht zu dem neuen Ausgabenziel.

Was genau hat Trump gesagt?

Während einer Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb sagte Trump zu Reportern:

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„Sie haben keine Entschuldigung, das nicht zu tun – aber gut. Vielleicht sollte man sie, ehrlich gesagt, aus der NATO werfen.“

Doch das wirft die Frage auf: Ist es überhaupt möglich, ein NATO-Mitglied auszuschließen?

Der Nordatlantikvertrag

Der Nordatlantikvertrag, die Grundlage der NATO, umfasst 14 Artikel, die festlegen, worum es im Bündnis geht, wie auf äußere Aggressionen reagiert wird, wie die Zusammenarbeit funktioniert und wie ein Land aus eigener Entscheidung austreten kann.

Allerdings enthält der Vertrag keine Bestimmung darüber, wie ein Mitglied ausgeschlossen werden kann, das selbst nicht austreten möchte.

Nicht das einzige Problem

Nebenbei bemerkt: Der Vertrag sagt auch nichts darüber aus, wie das Bündnis reagieren soll, wenn zwei Mitgliedsstaaten in einen bewaffneten Konflikt geraten.

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Grundsätzlich basiert die Allianz auf Vertrauen, Zusammenhalt und Diplomatie – sie berücksichtigt weder die Möglichkeit, dass ein Mitglied ein anderes angreift, noch den Fall, dass ein Mitglied ausgeschlossen werden soll.

Welche Möglichkeiten gibt es also?

Wenn Spanien sich nicht freiwillig entschließt, das Bündnis zu verlassen, gibt es nur sehr begrenzte – wenn überhaupt vorhandene – Optionen für andere NATO-Mitglieder, die die Spanier ausschließen wollen.

Eine Möglichkeit wäre, politischen Druck auf die spanische Regierung auszuüben. Manche könnten sogar wirtschaftlichen Druck vorschlagen, doch das wäre ein höchst umstrittener Schritt.

Alles niederreißen?

Eine weitere Option wäre, die NATO aufzulösen und ein neues Bündnis ohne Spanien zu gründen.

Das klingt nach einer extremen Maßnahme – wurde jedoch tatsächlich zwischen 2022 und 2024 diskutiert.

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Damals waren allerdings nicht Spanien, sondern die Türkei und Ungarn die „Problemfälle“.

Finnland und Schweden

Finnland und Schweden beantragten gemeinsam den Beitritt zur NATO, nachdem Russland im Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert war.

Finnland wurde schnell von allen Mitgliedstaaten akzeptiert, doch Ungarn und die Türkei blockierten weiterhin Schwedens Beitritt.

Diplomatische Spannungen

Zwischen der Türkei und Schweden herrschte seit Jahren ein diplomatischer Konflikt, da schätzungsweise 50.000 bis 100.000 Kurden – auch aus der Türkei – in Schweden leben.

Die Türkei hatte Schweden wiederholt beschuldigt, Mitgliedern der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Zuflucht zu gewähren – einer militanten Organisation, die ursprünglich für einen unabhängigen Kurdenstaat kämpfte.

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Die PKK gilt in der Türkei, Schweden, den USA und der EU als Terrororganisation – dennoch warf Ankara Schweden vor, PKK-Mitglieder zu schützen.

Eine neue NATO

Während der diplomatischen Krise tauchte erneut die Frage auf, ob man die Türkei (und eventuell auch Ungarn) aus der Allianz ausschließen könne.

Damals wurde ebenfalls auf das Problem hingewiesen, dass der Vertrag keinen Mechanismus dafür vorsieht. Einige schlugen daher vor, die NATO aufzulösen und ein neues Bündnis ohne die unerwünschten Mitglieder zu gründen.

Ende gut, alles gut

Nach 22 Monaten diplomatischen Tauziehens ratifizierte die Türkei schließlich Schwedens Antrag auf NATO-Mitgliedschaft.

Doch das war nur ein Hindernis – Ungarn musste die Aufnahme ebenfalls noch genehmigen.

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Nachdem der politische Druck auf die ungarische Führung zunahm, ratifizierte schließlich auch Ungarn Schwedens Beitritt zur NATO.

Dieser Artikel wurde von Jens Asbjørn Bogen erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde