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Die USA vs. der europäische Friedensplan: Das sind die wichtigsten Unterschiede

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Die Lage ändert sich von Minute zu Minute.

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Letzte Woche legten die USA einen Entwurf für einen Friedensplan für die Ukraine vor.

Am Wochenende arbeiteten die Ukraine und europäische Spitzenpolitiker intensiv daran, einen eigenen Entwurf für einen Friedensplan zu erstellen, und gestern wurde dieser veröffentlicht.

Axios, das auch als Erstes über den US-Plan berichtet hatte, veröffentlichte den Plan vollständig am Donnerstag, dem 20. November. Und gestern, am Sonntag, dem 23. November, veröffentlichte Reuters den europäischen Gegenentwurf in voller Länge.

Doch worin unterscheiden sich die US-amerikanischen und die europäischen Pläne? In vielen Punkten — aber vier zentrale Unterschiede sollten besonders beachtet werden.

Größe der ukrainischen Armee

Punkt sechs des Plans betrifft die Gesamtzahl der Militärangehörigen, die die Ukraine haben darf.

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Der US-Vorschlag sieht eine Begrenzung der ukrainischen Streitkräfte auf 600.000 Soldatinnen und Soldaten vor.

Der europäische Gegenentwurf schlägt eine Obergrenze von 800.000 Soldatinnen und Soldaten in Friedenszeiten vor (der Hinweis auf Friedenszeiten ist im US-Vorschlag nicht enthalten).

Ukrainische NATO-Mitgliedschaft

Eine der Forderungen Russlands für ein Kriegsende ist, dass die Ukraine zustimmt, niemals Mitglied der NATO zu werden.

Im US-Vorschlag muss die Ukraine zustimmen, in der Verfassung des Landes festzuschreiben, dass sie der NATO niemals beitreten wird.

Der europäische Vorschlag hingegen stellt fest, dass eine ukrainische NATO-Mitgliedschaft vom Konsens der NATO-Mitgliedstaaten abhängt, der derzeit nicht besteht.

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Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass die Ukraine im europäischen Vorschlag nicht auf die Möglichkeit verzichten muss, eines Tages der NATO beizutreten.

NATO-Truppen in der Ukraine

Dem US-Plan zufolge muss sich die NATO verpflichten, niemals Truppen in der Ukraine zu stationieren.

Im europäischen Gegenentwurf verpflichtet sich die NATO lediglich, in Friedenszeiten keine Truppen dauerhaft in der Ukraine zu stationieren.

Territorien

Im US-Plan sollen die ukrainischen Gebiete Krim, Luhansk und Donezk de facto als russisch anerkannt werden. Russland hat derzeit jedoch keine vollständige Kontrolle über diese Gebiete.

Im europäischen Plan verpflichtet sich die Ukraine, „ihr besetztes souveränes Territorium“ nicht mit militärischen Mitteln zurückzuerobern.

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Eine laufende Entwicklung

Axios veröffentlichte den US-Entwurf am Donnerstag letzter Woche, doch seitdem sollen mehrere Punkte aus dem Plan gestrichen worden sein, darunter ein Punkt über mögliche künftige russische Aggressionen.

Vertreter Russlands, der Ukraine, der NATO und der USA stehen in ständigem Austausch über die Vorschläge, was bedeutet, dass sich die Entwürfe der Pläne schnell ändern können.

Quellen: Axios, Reuters