Es gibt mehrere Möglichkeiten, aber am wahrscheinlichsten ist es ein Zeichen dafür, dass die russische Armee in der Ukraine in Schwierigkeiten steckt.
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Ein neu ausgewerteter Satz von Satellitenbildern hat überraschende Veränderungen an einem abgelegenen Militärlager im Fernen Osten Russlands offenbart, berichtet United24 Media.
Der Stützpunkt in Arsenjewo war einst dicht gefüllt mit veralteten Schützenpanzern, doch die Anlage wirkt inzwischen weitgehend geräumt.
Doch was bedeutet das? Ist es ein Hinweis darauf, dass Russland in der Ukraine stärker unter Druck steht, als es zugibt, oder deutet es darauf hin, dass Moskau sich auf etwas Größeres vorbereitet?
Ein verschwindender Bestand
Experten für Open-Source-Geheimdienste untersuchten Aufnahmen aus dem November sowie Fotos, die Monate zuvor und noch vor dem umfassenden Einmarsch gemacht wurden. Ihren Einschätzungen zufolge wurde das Depot — einst eines der größten russischen Drehkreuze für MT-LB-Schützenpanzer — fast vollständig geleert.
Der X-Nutzer Jompy veröffentlichte Bilder, die zeigen, dass dort, wo einst Hunderte Fahrzeuge den Hof füllten, nur noch wenige übrig sind, viele davon in schlechtem Zustand.
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Er berichtete, dass nur noch drei MT-LB-Fahrzeuge auf dem Gelände stehen — alle stark beschädigt und vermutlich nicht mehr einsatzfähig.
Die Einrichtung, rund 7.000 Kilometer von der ukrainischen Front entfernt, diente lange Zeit als strategische Reserve für gepanzerte Fahrzeuge im laufenden russischen Kriegseinsatz.
Von Jompy zitierte OSINT-Bewertungen deuten darauf hin, dass das Depot einst mehrere Hundert MT-LBs beherbergte, bevor sie schrittweise zur Instandsetzung, für den Fronteinsatz oder zur Demontage abgezogen wurden.
Leerräumungen in der ganzen Region
United24 Media berichtet, dass Arsenjewo nicht das einzige Depot ist, das einen erheblichen Schwund zeigt.
Jompy stellte fest, dass Satellitenaufnahmen anderer Standorte — darunter Ussurijsk — ein ähnliches Muster erkennen lassen: Die Schützenpanzer sind verschwunden, Militärlastwagen sind zurückgeblieben.
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Das 7033. Arsenal, früher Standort von Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfern, scheint ebenfalls weitgehend aufgegeben.
Ein weiteres großes Lager, die 7020. Basis, wurde in den neuesten Satellitenaufnahmen noch nicht aktualisiert, doch Analysten erwarten, dass neue Bilder denselben Trend zeigen könnten.
Was bedeutet das also?
Die schrumpfenden Bestände auf diesen russischen Stützpunkten könnten darauf hindeuten, dass Moskau in der Ukraine stärker in Schwierigkeiten steckt, als es offiziell eingesteht.
Es könnte auch bedeuten, dass westliche Sanktionen die russische Rüstungsindustrie beeinträchtigen und Hersteller nicht mehr über die notwendigen Komponenten verfügen, um Ausrüstung zu warten oder neue zu produzieren — sodass die Armee auf veraltetes Gerät zurückgreifen muss.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Russland Material umstationiert, um sich auf eine neue Phase des Krieges vorzubereiten — sei es in der Ukraine oder anderswo.
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Es gab Berichte über verstärkte Truppen- und Materialbewegungen nahe der östlichen NATO-Flanke, doch angesichts der Lageberichte vom Schlachtfeld über die Schwierigkeiten der russischen Armee in der Ukraine erscheint dieses Szenario wenig wahrscheinlich.
Quellen: Jompy (X), Frontelligence Insight, United24 Media