Die COP30 endete inmitten von Stürmen, Protesten und politischen Spannungen. Die BBC berichtete, dass das Fernbleiben der USA und der Widerstand der Ölstaaten zu einem schwachen Abschlussabkommen beitrugen. Vor der Amazonas-Kulisse Beléms kam es zu dramatischen Szenen, während die Delegierten abreisten – ohne jegliche globale Verpflichtung zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen.
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Die Schlussstunden der COP30 wurden nicht von Feierlichkeiten, sondern von Verwirrung bestimmt – überflutete Gänge, Noträumungen und Unterhändler, die sich durch feuchtwarme, sturmgeschädigte Hallen in Belém drängten.
Vor diesem Hintergrund sahen sich die Delegierten einer politischen Realität gegenüber, die das Chaos überlagerte: Der Gipfel würde ohne das Versprechen enden, fossile Brennstoffe auszuphasen.
Zerbrochene Allianzen
Anstelle der deutlichen Formulierungen, die viele Staaten gefordert hatten, „ermutigt“ der Mutirão-Text die Länder lediglich „freiwillig“, ihren Verbrauch fossiler Brennstoffe schneller zu senken.
Die BBC berichtete, dass mehr als 80 Staaten, darunter das Vereinigte Königreich und die EU, tagelang für verbindlichere Zusagen gedrängt hatten – nur um mitanzusehen, wie ölproduzierende Länder jede ausdrückliche Erwähnung der planetenaufheizenden Brennstoffe blockierten.
Einige Delegationen teilten der BBC unter vier Augen mit, sie hätten befürchtet, dass die Verhandlungen vollständig scheitern könnten – insbesondere nachdem die Vereinigten Staaten erstmals seit dem Pariser Abkommen kein eigenes Team entsandt hatten.
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Präsident Donald Trumps Entscheidung, aus dem Abkommen auszutreten und den Klimawandel als „Schwindel“ zu bezeichnen, hinterließ ein strategisches Vakuum.
Die ehemalige deutsche Klimaunterhändlerin Jennifer Morgan sagte der BBC, das Fehlen der USA sei ein „Loch“ im Verhandlungsraum gewesen. Langen nächtlichen Diskussionen hätte normalerweise die amerikanische Gegengewichtsrolle gegenüber großen Ölstaaten zukommen sollen.
Wut bei verletzlichen Staaten
Die Spannungen wurden öffentlich sichtbar, als Kolumbien den Umgang mit der abschließenden Plenarsitzung scharf kritisierte. BBC News berichtete, dass Delegierte Daniela Durán González der Präsidentschaft vorwarf, formale Einwände gegen das Ergebnis nicht zuzulassen.
Sie sagte, die Wissenschaft zeige, dass „mehr als 75 % der globalen Treibhausgasemissionen aus fossilen Brennstoffen stammen“, und argumentierte, die Klimarahmenkonvention müsse sich dieser Tatsache endlich stellen.
Ölstaaten bleiben hart
Saudi-Arabien bekräftigte in der Schlussrunde, dass „jedem Staat gestattet sein muss, seinen eigenen Weg zu gestalten – entsprechend seinen jeweiligen Umständen und seiner Wirtschaft“. Wie andere große Exporteure argumentierte es, dass die Nutzung fossiler Reserven für die nationale Entwicklung unverzichtbar sei – eine Position, die letztlich bestimmte, wie weit der Abschlusstext gehen konnte.
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Für viele Unterhändler bestand die Erleichterung schlicht darin, dass frühere Klimazusagen nicht zurückgedreht wurden.
Amazonas-Kulisse und chaotische Szenen
Die BBC berichtete, dass auch das physische Umfeld des Gipfels für Dramatik sorgte: Sintflutartige Regenfälle setzten Teile des Veranstaltungsortes unter Wasser, Toiletten fielen aus, die Hitze wurde unerträglich, und mehr als 50.000 registrierte Delegierte wurden zweimal evakuiert.
Außerdem kam es zu einem Sicherheitsvorfall, als rund 150 Demonstrierende sich gewaltsam Zutritt verschafften und Schilder mit der Aufschrift „Unsere Wälder sind nicht verkäuflich“ hochhielten.
Trotz des Wunsches nach klareren Formulierungen zu fossilen Brennstoffen nutzte Brasilien den Belém-Gipfel, um den Schutz des Regenwaldes in den Mittelpunkt zu stellen.
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stellte das „Tropical Forests Forever“-Programm vor, das bis zum Ende der Verhandlungen mindestens 6,5 Mrd. US-Dollar eingeworben hatte. Mehr als 90 Länder unterstützten zudem einen globalen Fahrplan zur Eindämmung der Entwaldung.
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Reaktionen aus Europa und darüber hinaus
Der Klimaminister Sierra Leones sagte der BBC, das Abkommen habe „die Dinge vorangebracht“ – insbesondere bei der Klimafinanzierung, mit klareren Erwartungen an Staaten mit historischen Emissionen.
Für jene Gruppe von Ländern jedoch, die einen entschiedenen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen anstrebte, fühlte sich das Ende der COP30 wie ein erneut verpasster Moment an.
Quelle: BBC