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Führungspersönlichkeiten versammeln sich in Westminster zu dringlicher Klimabesprechung

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Lars-Goran Heden / Shutterstock.com

Eine hochrangige Klimabesprechung in Westminster brachte führende Persönlichkeiten aus dem gesamten Vereinigten Königreich zusammen, mit dem Ziel, Fehlinformationen entgegenzuwirken und darauf hinzuweisen, dass das Land wachsenden Risiken für seine Sicherheit, Infrastruktur und soziale Stabilität ausgesetzt ist. Redner hoben Ungleichheit, Leugnungskampagnen und eine schwache nationale Resilienz als zentrale Herausforderungen hervor.

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Mehr als tausend hochrangige Wirtschaftsvertreter, Beamte und gesellschaftliche Führungspersonen versammelten sich in der Methodist Central Hall in Westminster zu dem, was die Organisatoren als eine nationale Notfall-Klimabesprechung bezeichneten.

Laut The Guardian war die Veranstaltung darauf ausgerichtet, zunehmende Fehlinformationen zu bekämpfen und die Art und Weise neu zu gestalten, wie das Vereinigte Königreich über die sich verschärfende Klimakrise spricht.

Verschiebung der öffentlichen Debatte

Zum Auftakt der Sitzung betonte der Klimaautor Prof. Mike Berners-Lee die Notwendigkeit, Verzerrungen rund um die Klimawissenschaft zu korrigieren.

Er sagte den Teilnehmenden, Ziel sei es, „das nationale Gespräch zurückzusetzen“ – zu einem Zeitpunkt, an dem irreführende Narrative sich weit verbreiteten.

Unter den anwesenden Persönlichkeiten war auch der Schauspieler Mark Rylance, der gegenüber The Guardian über die gesellschaftlichen Faktoren sprach, die mit der Krise verflochten sind.

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Er argumentierte, dass Ungleichheit zentral für die breiteren Verwundbarkeiten des Landes sei. „Die Lebenshaltungskostenkrise ist eigentlich eine Ungleichheitskrise.

Beides geht Hand in Hand“, sagte er. „Was wir haben, ist eine zutiefst ungleiche Gesellschaft. Und das ist ein beitragender Faktor zur Klimakrise.“

Rylance ergänzte, dass persönliche Verantwortung auch die Wohlhabendsten einschließen müsse: „Ich bin ein sehr wohlhabender Mensch und ich muss mehr dagegen tun. Wir müssen mehr gegen unsere kollektive Abhängigkeit unternehmen.“

Fehlinformation und Einflussnahme

Rylance äußerte zudem Bedenken hinsichtlich des Einflusses mächtiger privater Interessen. Laut The Guardian warf er einigen Milliardären vor, die Finanzierung von klimaskeptischen Inhalten zu unterstützen, um die öffentliche Mobilisierung zu schwächen.

„Sie tun es, weil sie nicht wollen, dass Menschen kollektiv handeln; sie wollen, dass Menschen sich machtlos fühlen“, sagte er und forderte Vermögende auf, „bessere Dinge mit ihrem Geld zu tun“.

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Die sicherheitspolitische Dimension

Später in der Besprechung gab der ehemalige Militärführer Richard Nugee seine Einschätzung der strategischen Risiken ab.

Er warnte, dass der politische Fokus des Vereinigten Königreichs auf Russland eine tiefere, allgegenwärtigere Bedrohung verdecke.

„Der Klimawandel wird ein größeres Problem sein als Russland“, sagte er. „Es ist eine schleichende Bedrohung … sie wird mehr Schaden anrichten als die Bedrohungen, auf die sie derzeit fixiert sind.“

Laut The Guardian argumentierte Nugee, dass die britische Infrastruktur weiterhin unzureichend auf extremere Wetterbedingungen vorbereitet sei, was das Land nicht nur Stürmen und Hitzewellen aussetze, sondern auch feindlichen Akteuren, die Schwachstellen ausnutzen könnten.

Er sagte, der Mangel an Widerstandsfähigkeit untergrabe die nationale Stärke: „Wir bieten keine ausreichende Abschreckung, weil wir nicht widerstandsfähig genug gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise sind.“

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Breitere Warnungen

The Guardian berichtete, dass Wissenschaftler während der gesamten Veranstaltung zunehmende Risiken für Wirtschaft, Ernährungssysteme, öffentliche Gesundheit und nationale Sicherheit des Vereinigten Königreichs hervorhoben.

Ihre Botschaft, so die Organisatoren, sei, dass dem Land die Zeit davonlaufe und es sich auf wesentlich volatilere Bedingungen einstellen müsse.

Quellen: The Guardian