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Grippebedingte Krankenhausaufnahmen schießen in die Höhe, während sich das Vereinigte Königreich auf ein „Worst-Case-Szenario“ vorbereitet

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AlexandrMusuc / Shutterstock

Großbritannien erlebt einen Anstieg einer „Supergrippe“, und die Lage dürfte sich verschärfen.

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Ein starker Anstieg winterlicher Erkrankungen setzt Englands Gesundheitsdienst zu Beginn des Dezembers zunehmend unter Druck.

Neue, am Donnerstag veröffentlichte Zahlen deuten auf eine rasche Eskalation der Nachfrage in den Krankenhäusern hin. Führungskräfte warnen, dass die kommenden Wochen besonders schwierig werden könnten.

Die Krankenhäuser bereiten sich zudem auf Störungen im weiteren Verlauf dieses Monats vor, und der NHS stellt sich nun auf ein „Worst-Case-Szenario“ ein.

Steigende Grippefälle

Die Daten zeigen, dass die Zahl der Grippeeinweisungen innerhalb nur einer Woche um mehr als die Hälfte gestiegen ist. Im Durchschnitt wurden in der vergangenen Woche täglich 2.660 Patientinnen und Patienten wegen Grippe im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg von 55 Prozent und der höchste jemals zu diesem Zeitpunkt der Saison verzeichnete Wert.

Nach Angaben des NHS reicht diese tägliche Gesamtzahl allein aus, um mehr als drei Krankenhausverbünde zu füllen. Gesundheitsexperten zufolge sind die Zahlen seit dem Berichtszeitraum weiter gestiegen, ein klarer Höhepunkt ist bislang nicht erkennbar.

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Auch das Norovirus breitet sich rasch aus. Die durchschnittliche Zahl der mit dem Virus hospitalisierten Patientinnen und Patienten stieg um 35 Prozent auf 354 pro Tag und verschärft den Druck zusätzlich, da mehrere Winterinfektionen gleichzeitig zirkulieren.

Druck auf alle Bereiche

Der Anstieg der Erkrankungen fällt mit einer Rekordnachfrage in der Notfall- und Akutversorgung zusammen. Im November wurden in den Notaufnahmen 2,35 Millionen Behandlungen verzeichnet – mehr als 30.000 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.

Auch die Rettungsdienste meldeten eine höhere Arbeitsbelastung: Im November wurden 802.525 Einsätze registriert, fast 49.000 mehr als ein Jahr zuvor. Dennoch verbesserten sich die durchschnittlichen Reaktionszeiten bei Notfällen der Kategorie 2, etwa bei Schlaganfällen und Herzinfarkten, auf 32 Minuten und 46 Sekunden – fast zehn Minuten schneller als im Oktober.

Impfungen und Personal

Der NHS teilt mit, dass die Impfkampagnen intensiviert werden. In dieser Saison haben bislang mehr als 17,4 Millionen Menschen eine Grippeschutzimpfung erhalten, rund 170.000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Auch die Impfquote unter dem medizinischen Personal an vorderster Front ist gestiegen, mit über 60.000 zusätzlich geimpften Beschäftigten.

Gleichzeitig bereitet sich der Gesundheitsdienst auf fünf Tage Arbeitskampfmaßnahmen von Assistenzärzten ab dem 17. Dezember vor, was die Sorge vor weiteren Störungen in der Vorweihnachtszeit verstärkt.

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Gesundheitsminister Wes Streeting bezeichnete die Lage als „eine Flutwelle von Grippe, die durch unsere Krankenhäuser fegt“, und verwies auf die Impfquoten sowie die jüngste Einstellung zusätzlicher Hausärzte als Maßnahmen zur Entlastung.

Der NHS ruft Patientinnen und Patienten dazu auf, geplante Termine wahrzunehmen, sofern sie nicht anders informiert werden, und während der Streikmaßnahmen bei dringenden, aber nicht lebensbedrohlichen Problemen den Dienst NHS 111 zu nutzen.

Quellen: NHS England, Department of Health and Social Care