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Russland hat den Behörden ohne vorherige Zustimmung Zugang zu den Kreditkartenzahlungen russischer Zivilisten eingeräumt

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Die Veränderungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem digitale Transaktionen landesweit weiter stark zunehmen und Fragen zu Datenschutz, Durchsetzung und politischer Kontrolle aufwerfen.

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, das der nationalen Finanzaufsichtsbehörde direkten Einblick in Transaktionen über die wichtigsten nationalen Zahlungskanäle gewährt.

Die Moscow Times berichtete am 16. Dezember, dass das Gesetz Rosfinmonitoring (Föderaler Dienst für Finanzmonitoring der Russischen Föderation) Zugang zu Zahlungsdaten ohne zwischengeschaltete Anfragen einräumt.

Die Änderungen betreffen Transaktionen, die über das Mir-Kartensystem sowie über das Schnellzahlungssystem der Zentralbank, bekannt als SBP, abgewickelt werden.

Über diese Plattformen werden täglich bis zu 60 Millionen Überweisungen verarbeitet, mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund 70 Billionen Rubel beziehungsweise etwa 882–910 Milliarden US-Dollar.

Begründung der Durchsetzung

Anstatt Informationen bei einzelnen Banken anzufordern, wird Rosfinmonitoring Transaktionsdaten künftig direkt vom Nationalen Zahlungskartensystem erhalten, das die entsprechende Infrastruktur betreibt.

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Laut der Erläuterung zum Gesetz besteht das Ziel darin, die Finanzüberwachung zu beschleunigen und zugleich den administrativen Aufwand für Banken zu verringern, wie United24 Media berichtet.

Durch die Reduzierung massenhafter Datenanfragen könnten Kontrollen effizienter durchgeführt werden, so die Behörden.

Rosfinmonitoring führt bereits das offizielle russische Register von Personen, die als „Extremisten“ oder „Terroristen“ eingestuft sind. Eine Aufnahme in diese Liste kann zur Sperrung von Konten und zur Blockierung von Zahlungen auf Grundlage mutmaßlicher Finanzvergehen führen.

Ausweitung der Befugnisse

Die Änderungen bauen auf früheren Maßnahmen auf, die den Einflussbereich von Rosfinmonitoring gestärkt haben. Seit dem 1. Juli 2025 kann die Behörde Bankkarten und Konten für bis zu zehn Tage einfrieren, wenn der Verdacht auf Geldwäsche oder die Finanzierung von Extremismus besteht.

Auch der Umfang des Registers wurde ausgeweitet. Ende vergangenen Jahres erlaubten die Behörden Rosfinmonitoring, Personen aufzunehmen, die der „Diskreditierung“ der russischen Armee beschuldigt werden, sowie bestimmte Gewaltdelikte, die als politisch oder ideologisch motiviert eingestuft werden.

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Unabhängig davon teilte die Zentralbank Russlands am 12. Dezember mit, sie habe vor einem Moskauer Gericht Klage gegen Euroclear eingereicht. Zur Begründung nannte sie mutmaßlich rechtswidrige Handlungen sowie Pläne der Europäischen Kommission, eingefrorene russische Vermögenswerte zu nutzen, wie aus einer Erklärung auf ihrer Website hervorgeht.

Quellen: The Moscow Times, Zentralbank Russlands, United24 Media