Wenn es nach dem TÜV geht, müssen alle Fahrzeuge, die älter als 10 Jahre sind, künftig jährlich überprüft werden. Allein in Deutschland würde diese Änderung über 24 Millionen Fahrzeuge betreffen.
Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, schlägt die deutsche Organisation TÜV vor, dass Autos, die älter als ein Jahrzehnt sind, jährlich überprüft werden. Bisher mussten diese Fahrzeuge alle zwei Jahre zur Prüfung. Diese neue Regelung würde die Zahl der Fahrzeuge, die jährlich überprüft werden müssen, erheblich erhöhen.
Der TÜV begründet die strengeren Anforderungen damit, dass ältere Fahrzeuge ein höheres Risiko für technische Defekte aufweisen, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen könnten.
Jürgen Wolz, Mitglied des Vorstands von TÜV Süd, erklärte gegenüber Auto Motor und Sport, dass Fahrzeuge, die nicht regelmäßig gewartet werden, ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen.
Eine regelmäßige Prüfung, die auch einen Emissionstest umfasst, kostet in Deutschland etwa 150 Euro – rund 1.200 Kronen.
Wolz versichert jedoch, dass die Inspektionskosten trotz der erhöhten Häufigkeit erschwinglich bleiben werden. Dies soll durch fortschrittliche Prüftechnologien erreicht werden, die den Prozess effizienter gestalten.
Die Idee häufigerer Inspektionen für ältere Autos ist nicht neu. Bereits 2012 schlug die Europäische Kommission eine ähnliche Initiative vor, die jedoch letztlich von den EU-Mitgliedsstaaten abgelehnt wurde.
Auch der deutsche Automobilclub ADAC hat Kritik an dem Vorschlag des TÜV geäußert und verweist auf eine Studie, die keinen klaren Zusammenhang zwischen kürzeren Prüfungsintervallen und einer verbesserten Verkehrssicherheit feststellen konnte. Laut deutschen Statistiken werden lediglich 0,6 % der Unfälle durch technische Defekte verursacht.
Der TÜV richtet seine Aufmerksamkeit zudem auf Elektrofahrzeuge. Die fortschrittlichen Funktionen und komplexen Assistenzsysteme moderner Elektroautos stellen besondere Herausforderungen dar, da aktuelle Prüfmethoden diese Systeme nur begrenzt testen können.
Wolz betont die Notwendigkeit, die Prüfverfahren zu modernisieren, damit Elektroautos ebenso gründlich überprüft werden können wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dies sei besonders wichtig, da die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen weiterhin wächst.
