Gewichtsbasierte Steuern: Forscher hinterfragen Steuerbefreiung für Elektroautos

Amalie L.

1 Woche vor

|

10/01/2025
Autos
Foto: Shutterstock
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Britische Forscher schlagen eine gewichtsbasierte Steuer für Fahrzeuge vor.

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Elektroautos sollten nicht von Fahrzeugsteuern ausgenommen sein, argumentieren britische Forscher. Stattdessen schlagen sie vor, Steuern auf das Fahrzeuggewicht zu stützen.

Laut der Zeitschrift Car Magazine sind Professor Felix Leach und der leitende Forscher Nick Molden der Meinung, dass eine gewichtsbasierte Steuer die gesamten Umweltauswirkungen eines Fahrzeugs besser widerspiegeln würde als die derzeitigen Systeme, die sich auf CO2-Emissionen konzentrieren.

In ihrem neuen Buch Critical Mass erklären Leach und Molden, dass schwerere Fahrzeuge, einschließlich Elektroautos, größere Auswirkungen auf Treibhausgasemissionen, Luftverschmutzung, Straßenabnutzung und Sicherheitsrisiken haben.

„Das Gewicht eines Autos ist ein überraschend guter Durchschnittsindikator für die gesamten Emissionen, einschließlich Treibhausgase, Luftverschmutzung, Lärm, Sicherheit und Infrastrukturbelastung“, schreiben die Forscher.

Leach und Molden schlagen eine einfache Formel vor: Das Leergewicht eines Autos wird mit der jährlich gefahrenen Strecke multipliziert. Dies würde eine genauere Messung der gesamten Klimaauswirkungen des Autos ermöglichen und könnte zur Berechnung von Fahrzeugsteuern herangezogen werden.

Während Elektroautos während der Fahrt kein CO2 ausstoßen, verursacht ihre Produktion – insbesondere die der Batterien – erhebliche Emissionen. Außerdem sind Elektroautos aufgrund der größeren Batterien typischerweise 40 % schwerer als ihre Benzin- oder Diesel-Pendants.

Dieses zusätzliche Gewicht erhöht nicht nur den Materialverbrauch, sondern verursacht auch mehr Abnutzung an Straßen und Reifen.

Leichtere Autos und weniger Fahrten fördern

Eine gewichtsbasierte Steuer könnte Verbraucher dazu anregen, leichtere Fahrzeuge zu wählen und weniger zu fahren.

„Zum Beispiel könnte der Kauf eines Autos, das 150 Kilogramm leichter als der Durchschnitt ist, jährlich rund 800 Kronen einsparen“, schätzen die Forscher. Eine ähnliche Einsparung ließe sich auch durch eine Reduzierung der Fahrleistung um 1.600 Kilometer pro Jahr erzielen.

Für die meisten Menschen sei es jedoch realistischer, sich für ein leichteres Auto zu entscheiden, als die Fahrdistanzen erheblich zu reduzieren.

Die Grenzen des aktuellen Systems angehen

Die Forscher argumentieren, dass eine Gewichtsteuer ein faireres System schaffen würde, bei dem alle Fahrzeuge – elektrisch, benzin- und dieselbetrieben – entsprechend ihrer gesamten Umweltauswirkungen besteuert werden.

Das aktuelle System, das sich hauptsächlich auf CO2-Emissionen konzentriert, bevorzugt Elektroautos, obwohl deren Produktion und gewichtsbedingte Auswirkungen erheblich sind.

Eine gewichtsbasierte Steuer würde emissionsbedingte Belastungen aus der Produktion sowie die Beanspruchung durch schwerere Fahrzeuge auf Infrastruktur und Umwelt berücksichtigen und so einen ausgewogeneren Ansatz für nachhaltigen Verkehr schaffen.