Autobahn-Ausbau in Berlin trifft auf Klimaprotest.
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Deutschlands teuerste Autobahn eröffnet in Berlin

Um 16:08 Uhr war es am Mittwoch so weit: Nach zwölf Jahren Bauzeit rollten die ersten Autos und Motorräder über das neue Teilstück der A100. Mit der Eröffnung endet eines der teuersten Infrastrukturprojekte der Hauptstadt.
Das berichtet Bild.
720 Millionen Euro für 3,2 Kilometer

Die neue A100-Verlängerung verbindet das Autobahndreieck Neukölln mit der Anschlussstelle Treptow – und kostet mehr als 720 Millionen Euro. Das entspricht rund 225 Millionen Euro pro Kilometer – ein Rekord in der deutschen Verkehrsgeschichte.
Entlastung für die Innenstadt

Ein Teil des Abschnitts verläuft im Tunnel. Ziel ist es, den Verkehr aus der überlasteten Innenstadt herauszuziehen und den Osten Berlins besser anzubinden. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sprach von der „Hauptschlagader unserer Stadt“, die Anwohner entlasten solle.
Technik trifft Nachhaltigkeit

Der Bau umfasste 25 neue Brücken, moderne Lärmschutzwände und Rückhaltebecken für Regenwasser. Auch Solartechnik wurde integriert – laut Autobahn GmbH spart sie rund 84 Tonnen CO₂ pro Jahr ein.
Bis zu 180.000 Fahrzeuge täglich erwartet

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Nach Schätzungen sollen künftig bis zu 180.000 Fahrzeuge täglich über den neuen Abschnitt rollen. Befürworter sehen darin eine dringend benötigte Verbesserung der städtischen Verkehrsinfrastruktur.
Protest gegen das Milliardenprojekt

Doch es regt sich Widerstand: Umweltaktivisten protestierten bereits zur Eröffnung am Treptower Park.
„Andere Städte reißen Autobahnen ab – Berlin baut neue“, kritisierte Verena Graichen vom BUND.
Die Forderung: mehr Investitionen in Radwege und den Ausbau von Straßenbahnen statt weiterer Autoprojekte.