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Aussteigen verboten – Deutsche Bahn sperrt Bahnsteig nach 150 Jahren Betrieb

Deutsche Bahn
InFocus.ee / Shutterstock.com

Historischer Bahnsteig ist plötzlich zu schmal.

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150 Jahre lang kein Problem – bis jetzt

Der Bahnhof Zwotental in Sachsen ist seit über 150 Jahren in Betrieb. Doch seit Juni 2025 ist plötzlich ein Bahnsteig gesperrt. Eine Sicherheitsprüfung ergab, dass Bahnsteig 2 mit nur zwei Metern Breite nicht den heutigen Anforderungen entspricht – gefordert sind mindestens 3,30 Meter.

Das berichtet Bild.

Bahnsteigsperrung sorgt für 45 Minuten Umweg

Fahrgäste dürfen am Bahnsteig 2 nicht mehr ein- oder aussteigen. Stattdessen müssen sie drei Kilometer weiter bis Zwota-Zechenbach fahren, dort auf den nächsten Zug warten und zurückfahren – nur um in Zwotental an Bahnsteig 1 aussteigen zu können. Das kostet bis zu 45 Minuten extra.

Züge halten trotzdem – Türen öffnen sich weiterhin

Ironischerweise halten die Züge weiterhin an beiden Gleisen, und die Türen auf dem gesperrten Bahnsteig öffnen sich weiterhin. Da Zwotental ein Kreuzungsbahnhof ist, sind oft beide Gleise gleichzeitig belegt. Auch das Zugpersonal wechselt hier – ein vollständiges Ausstiegsverbot lässt sich kaum durchsetzen.

Sicherheit mit Plastikkette statt Schranke

Zum Schutz vor dem Überqueren der Gleise wurde lediglich eine Plastikkette gespannt – von echter Sicherung keine Spur. Eine Schranke sei laut Bahn zu teuer. Künftig soll das Bahnpersonal die Reisenden möglicherweise persönlich über das Gleis begleiten.

Bahn verspricht Lösung bis September

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Die Deutsche Bahn hat angekündigt, bis September 2025 eine dauerhafte Lösung vorzustellen. Bis dahin müssen Fahrgäste auf der ruhigen Grenzstrecke nach Tschechien mit Verspätungen und Umwegen rechnen – und hoffen, dass ihr Zug am richtigen Bahnsteig hält.

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