Bürgergeld und Migration: Fast die Hälfte der Empfänger hat keinen deutschen Pass

Olivia Rosenberg

7 Wochen vor

|

04/10/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Sahra Wagenknecht kritisiert Migrationspolitik.

Die Anzahl der Bürgergeld-Empfänger in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen, insbesondere unter Menschen ohne deutschen Pass.

Laut Welt beziehen derzeit rund 2,7 Millionen Ausländer Bürgergeld, was etwa 48 Prozent der insgesamt 5,6 Millionen Bürgergeld-Empfänger ausmacht.

Diese Entwicklung ist größtenteils auf die Flüchtlingsströme zurückzuführen, die seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zugenommen haben.

So hat sich die Anzahl der Empfänger seit 2021, als es etwa zwei Millionen ausländische Bezieher gab, erheblich erhöht.

Sahra Wagenknecht, die prominente Politikerin und Mitgründerin der neuen Partei BSW, sieht in dieser Entwicklung ein „Scheitern der deutschen Migrations- und Integrationspolitik“.

Sie argumentiert, dass fast die Hälfte der Bürgergeld-Empfänger keinen deutschen Pass hat und dies dazu beiträgt, dass das Bürgergeld bei der deutschen Bevölkerung zunehmend unpopulär wird.

Wagenknecht fordert eine Reform des Bürgergeld-Systems, in der anerkannte Geflüchtete erst nach einer bestimmten Zeit Anspruch auf soziale Leistungen haben sollten.

Auf der anderen Seite betonen Gewerkschaften wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dass geflüchtete Menschen sich ihr Schicksal nicht aussuchen und Zeit brauchen, um sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Besonders Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine und Afghanistan müssten oft monatelang auf Sprach- und Integrationskurse warten, was ihren Einstieg in den Arbeitsmarkt erschwere.

Trotzdem zeigt sich in den Statistiken, dass sich die Lage bei einigen Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise den syrischen Geflüchteten, verbessert hat. Der Anteil der syrischen Bürgergeld-Bezieher ist von 85 Prozent im Jahr 2017 auf 55 Prozent im Jahr 2023 gesunken.