In Nordrhein-Westfalen, im beschaulichen Raesfelder Stadtteil Erle, steht ein wahrhaftiges Naturdenkmal: die Erler Femeiche. Dieser Baum ist nicht nur eine der ältesten Eichen Deutschlands, sondern auch die mit dem dicksten Stamm laut WA.
Mit einem geschätzten Alter von 800 bis 1000 Jahren, vermutlich etwa 900, und einem Stammumfang von beeindruckenden 12,45 Metern ist die Eiche ein wahrer Riese unter den deutschen Bäumen.
Der Baum steht elf Meter hoch, doch es ist nicht allein seine Größe, die fasziniert. Historische Dokumente belegen, dass die Femeiche seit 1363 als Gerichtsbaum genutzt wurde, ein zentraler Ort für Urteile und Versammlungen im Mittelalter.
Sie sei nicht nur Zeugin von fast einem Jahrtausend Geschichte, sondern habe auch in ihrer Struktur viel von der ursprünglichen Substanz bewahrt.
Mit diesen Eigenschaften ist die Femeiche ein Paradebeispiel für die Verbindung von Natur und Kulturgeschichte.
Im Jahr 2021 wurde die Femeiche zum ersten Nationalerbe-Baum Nordrhein-Westfalens erklärt, eine Auszeichnung, die ihren besonderen Wert unterstreicht.
Dies ermöglicht die Finanzierung von dringend notwendigen Schutzmaßnahmen, darunter zehn massive Stützbalken und ein schützender Zaun. Diese Eingriffe sorgen dafür, dass das Naturdenkmal nicht auseinanderbricht und auch für kommende Generationen erhalten bleibt.
Die Eiche hat eine bewegte Vergangenheit: Über die Jahrhunderte wurden Teile ihrer Krone durch Stürme zerstört, und der Stamm wurde ausgehöhlt. Doch selbst in ihrem fortgeschrittenen Alter fasziniert die Femeiche weiterhin als lebendiges Relikt einer fast vergessenen Zeit.