In Mecklenburg-Vorpommern erreichen Rettungsdienste bei Herz-Kreislauf-Stillständen häufig nicht rechtzeitig den Notfallort.
Eine Recherche des Südwestrundfunks (SWR) ergab, dass nur etwa ein Drittel der Reanimationseinsätze im Landkreis Rostock innerhalb der empfohlenen acht Minuten erreicht werden. In der Stadt Rostock liegt dieser Wert bei 76 Prozent.
In größeren Städten werden die Notfallorte in 95 Prozent der Fälle innerhalb von zehn Minuten erreicht, während dies im ländlichen Raum nur in 75 Prozent der Fälle gelingt. Von den etwa 1.060 jährlich reanimierten Patienten überleben in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 140.
Laut einem Bericht des NDR ist die Situation in Mecklenburg-Vorpommern besonders kritisch, da gesetzliche Hilfsfristen oft zu langsam sind.
Gesetzlich ist festgelegt, dass Notfallpatienten in städtischen Gebieten innerhalb von zehn Minuten und in ländlichen Gebieten innerhalb von 15 Minuten erreicht werden sollen.
Diese Fristen reichen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand jedoch meist nicht aus, da bereits nach wenigen Minuten ohne Reanimation irreversible Schäden auftreten können.
Ersthelfer und unterstützende Systeme wie die "Landretter-App" spielen daher eine wichtige Rolle. Diese App alarmiert geschulte Freiwillige in der Nähe des Notfalls, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.