Die USA haben angekündigt, erstmals seit dem Ende des Kalten Kriegs wieder konventionelle Langstreckenwaffen in Deutschland zu stationieren.
Diese Pläne wurden am Rande des NATO-Gipfels in Washington von US-Präsident Joe Biden vorgestellt. Doch was passiert, wenn Biden bei der US-Wahl im Herbst von Donald Trump abgelöst wird?
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigt sich zuversichtlich, dass die USA auch unter einer möglichen Präsidentschaft Trumps an der Stationierung von Marschflugkörpern und anderen weitreichenden Waffen in Deutschland festhalten werden, so Informationen des Spiegels.
Pistorius erklärte im Deutschlandfunk, dass eine ernsthafte Fähigkeitslücke in Europa existiere, die durch die Pläne der NATO noch verstärkt werde.
Er könne sich nicht vorstellen, dass ein Präsident, ob Biden oder Trump, von diesen Plänen abweichen werde.
Die USA planen, ab 2026 Marschflugkörper vom Typ Tomahawk, Flugabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Überschallwaffen in Deutschland zu stationieren.
Diese Waffensysteme sollen den Schutz der NATO-Verbündeten in Europa verbessern und Ziele tief im russischen Kernland treffen können.
Pistorius betonte, dass dieser US-Plan gleichzeitig ein Auftrag an Deutschland und die anderen europäischen Staaten sei, selbst in die Entwicklung und Beschaffung solcher Waffen zu investieren.
Die zeitweise Stationierung der US-Waffen gebe Europa die notwendige Zeit, um eigene Kapazitäten aufzubauen.
Insgesamt sieht Pistorius die Pläne der USA positiv und zeigt Vertrauen in die transatlantische Partnerschaft, unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt.
Die geplante Stationierung sei ein wichtiger Schritt zur Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeiten und ein klares Signal an Russland.