Die Freie Universität (FU) Berlin steht möglicherweise vor einem rechtlichen Konflikt mit der "Bild"-Zeitung wegen der Art und Weise, wie über einen Protestbrief berichtet wurde, den rund 100 Lehrende der Universität unterzeichnet hatten.
Diese hatten sich gegen die polizeiliche Räumung einer propalästinensischen Demonstration auf dem Universitätsgelände ausgesprochen.
Wie der Tagesspiegel berichtet, erwägt die Universitätsleitung rechtliche Schritte gegen die Zeitung.
Der Vorwurf lautet auf Diffamierung einzelner Wissenschaftler, deren Namen und Bilder in der "Bild"-Zeitung unter negativ konnotierten Überschriften veröffentlicht wurden.
Die Universitätsleitung sieht hierin eine ungerechtfertigte Stigmatisierung und eine Gefährdung der betroffenen Personen.
Die Kontroverse begann mit einer Kundgebung der "Student Coalition Berlin", bei der etwa 150 Aktivisten versuchten, einen Innenhof der Universität zu besetzen.
Die Universitätsleitung reagierte auf diesen Versuch mit dem Einsatz der Polizei, die das Gelände räumte und zahlreiche Demonstranten vorübergehend festnahm.
Im Nachgang wurde ein Unterstützerbrief veröffentlicht, in dem die Unterzeichner das Recht auf friedlichen Protest, einschließlich der Besetzung von Universitätsgelände, verteidigten.
Die Berichterstattung der "Bild"-Zeitung über den Brief und die Identifizierung der Unterzeichner führte zu einer Welle der Empörung innerhalb der akademischen Gemeinschaft.
Dies hat die Universitätsleitung dazu veranlasst, die mögliche Einreichung einer Klage zu prüfen, um die Integrität und Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.