In Deutschland wird aktuell über die Wiedereinführung der Wehrpflicht oder eines allgemeinen Dienstes für junge Menschen debattiert.
Während die Grünen gegen eine solche Maßnahme sind, unterstützt die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, die umstrittenen Pläne des Verteidigungsministers Boris Pistorius.
Die Wehrpflicht, wie sie bis 2011 bestand, steht zwar nicht zur Debatte, aber die Diskussion um einen Dienst für junge Menschen im Bereich der Bundeswehr und Zivilorganisationen gewinnt an Fahrt.
Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour äußerte sich skeptisch gegenüber einer Wiedereinführung der Wehrpflicht.
„Ich glaube nicht, dass die Wehrpflicht gebraucht wird“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Grünen sehen in der Wehrpflicht eher eine Belastung, die zu mehr Kosten führt und die Wehrfähigkeit nicht zwingend steigert, berichtet der Tagesschau.
Die Wehrbeauftragte Högl forderte eine "Entkrampfung" der Debatte und eine Diskussion über konkrete Konzepte.
Sie betonte, dass es nicht um die alte Wehrpflicht gehe, sondern um ein neues Konzept. Die Bundeswehr benötige mehr Personal, und das Ziel von 203.000 Soldaten bis 2030 sei ohne Änderungen in der Personalgewinnung nicht zu erreichen.
Högl verwies auf das schwedische Beispiel, wo nicht ein ganzer Jahrgang eingezogen wird, sondern nur geeignete und willige Personen.