Die Bawag Group hat angekündigt, das Geschäft der britischen Großbank Barclays in Deutschland zu übernehmen, so ein Bericht von Chip.
Diese Übernahme betrifft 2,5 Millionen Kunden, die bisher bei Barclays ihre Kreditkarten geführt haben. Laut Angaben der „F.A.Z.“ werden sich vorerst keine Änderungen für die Kunden ergeben, und alle bestehenden Konditionen bleiben unverändert.
Barclays war über 30 Jahre in Deutschland tätig und beschäftigte zuletzt rund 700 Mitarbeiter in Hamburg. Die Bawag Group hat bestätigt, dass sie sämtliche Angestellte übernehmen wird.
Die Marke Barclays wird zwar zunächst bestehen bleiben, soll aber nach der endgültigen Integration der Übernahme, die für das erste Quartal 2025 geplant ist, auslaufen.
Die Bawag Group, das viertgrößte Geldinstitut Österreichs, plant, durch diesen Zukauf ihr Geschäft weiter auszubauen.
Ende März 2024 beliefen sich die Vermögenswerte von Barclays auf 4,7 Milliarden Euro, hauptsächlich bestehend aus Kreditkarten- und Kreditforderungen.
Die Bawag erwartet bis zum Jahr 2027 einen Beitrag zum Ergebnis vor Steuern von mehr als 100 Millionen Euro durch die Übernahme.
Trotz des Wettbewerbsdrucks und der sinkenden Anzahl von Kreditkarten in Deutschland bleibt der Markt attraktiv für ausländische Banken. Die Bawag Group hat bereits Erfahrungen im deutschen Markt gesammelt, unter anderem durch den Kauf der Südwestbank.
Die Übernahme könnte helfen, die Kundenbasis der Bawag erheblich zu vergrößern, da das Institut 2,5 Millionen neue Kunden in Deutschland gewinnen wird.
Die Übernahme wird als strategisch sinnvoll angesehen, da sie gut zu dem bestehenden Produktangebot, der Marktpräsenz und dem Kundenstamm der Bawag Group passt.
Das Konsumentenkreditgeschäft gilt als margenträchtig und vergleichsweise risikoarm. Hans-Joachim Lefeld von der Beratung LPA betont die Attraktivität des deutschen Marktes trotz der Herausforderungen.
