Wendepunkt im Klimakampf: Deutschlands CO₂-Emissionen auf Rekordniveau

Olivia Rosenberg

27 Wochen vor

|

04/01/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Deutschland schreibt die Umweltgeschichte.

Deutschland hat einen bedeutenden Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel erreicht. 

Laut einer Studie von Agora Energiewende sind die Treibhausgasemissionen des Landes im Jahr 2023 auf den niedrigsten Stand seit den 1950er Jahren gesunken. 

Der Deutschland-Direktor von Agora, Simon Müller, erklärte, dass dies der größte Rückgang von Jahr zu Jahr in diesem Zeitraum sei. Ein Hauptgrund für die verbesserte Klimabilanz ist der Rückgang der Stromerzeugung aus Kohle. 

Die Emissionen aus der Stromerzeugung sanken um 46 Millionen auf 177 Millionen Tonnen CO₂, was einer Halbierung im Vergleich zu 1990 entspricht. 

Trotz dieser positiven Entwicklung verfehlten die Sektoren Gebäude und Verkehr erneut ihre Klimaziele. 

Die Emissionen im Gebäudesektor sanken nur um 3 Millionen auf 109 Millionen Tonnen CO₂, hauptsächlich aufgrund des geringeren Heizbedarfs wegen milder Witterung.

Im Verkehrssektor sanken die Emissionen ebenfalls um 3 Millionen auf 145 Millionen Tonnen CO₂, was 12 Millionen Tonnen über dem aktuellen Zielpfad liegt. Der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen stagnierte. 

Der Ausbau der Solarkraft erreichte mit 14,4 Gigawatt an neuer Leistung Höchstwerte, während der Zuwachs an Erzeugungskapazität bei Wind an Land zu gering ausfiel, um das Ziel der Bundesregierung einer installierten Leistung von rund 115 GW bis 2030 zu erreichen. 

Diese Entwicklung zeigt, dass Deutschland auf dem richtigen Weg ist, die Klimaziele 2030 zu erreichen, aber es bleibt noch viel zu tun, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien und der Reduzierung der Emissionen in den Problemsektoren, berichtet DER SPIEGEL.