Startseite EU Europas Ukraine-Hilfe überholt die USA – und der Abstand wächst

Europas Ukraine-Hilfe überholt die USA – und der Abstand wächst

EU representative EU Ukraine flag / Eu repræsentant
Alexandros Michailidis / Shutterstock.com

Europa zieht bei Ukraine-Hilfe an den USA vorbei.

Während in Washington über neue Hilfspakete für die Ukraine noch gestritten wird, hat Europa längst gehandelt: Mit insgesamt 138 Milliarden Euro seit Beginn des russischen Angriffskriegs 2022 hat Europa die Vereinigten Staaten überholt – und zwar deutlich. Das zeigt der neueste Bericht des Ukraine Aid Trackers des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, so The Kyiv Independent.

Im Vergleich dazu stehen die USA bei rund 115 Milliarden Euro. Zwar liegen die Vereinigten Staaten in Sachen Militärhilfe mit 65 Milliarden Euro knapp vor Europa, doch der Vorsprung schmilzt – auch, weil seit Januar keine neuen Mittel mehr aus Washington bewilligt wurden.

Mit dem Machtwechsel im Weißen Haus kam auch ein Kurswechsel: Präsident Donald Trump hat bislang keine neue Hilfe zugesagt. Vielmehr setzte seine Regierung im März sogar genehmigte Unterstützungsleistungen aus, um Druck auf Kiew auszuüben – angeblich, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.

Europa hingegen bleibt auf Kurs. Allein Schweden stellte kürzlich sein bislang größtes Hilfspaket im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar bereit. Auch Deutschland, Großbritannien, Norwegen und Dänemark haben neue Unterstützung zugesagt. Beim jüngsten Ramstein-Treffen am 11. April bezifferte der britische Verteidigungsminister die europäischen Sicherheitszusagen – ohne die USA – auf über 21 Milliarden Euro.

Besonders gefragt: Luftabwehrsysteme. Angesichts der anhaltenden Angriffe auf ukrainische Städte erhöht sich der Druck auf die westlichen Partner. Die Forscher des Kieler Instituts verweisen außerdem auf deutliche Unterschiede innerhalb Europas: Während nordische und baltische Länder gemessen an ihrer Wirtschaftsleistung viel beitragen, hinken große Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien hinterher.

Ein neues Gleichgewicht formt sich – eines, in dem Europa stärker vorangeht als bisher.

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