Nun bringt eine neue Studie der MedUni Wien Klarheit: Nicht die Wassertemperatur ist entscheidend, sondern die Dauer des Waschens. Eine Minute mit Seife zeigt die beste Wirkung.
Das berichtet die Zeitung Kleine Zeitung.
Experiment mit E.-coli-Bakterien
In ihrer Untersuchung, veröffentlicht in der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene, analysierten die Wissenschaftler um Romana Kordasiewicz-Stingler die Wirksamkeit von Händewaschen mit kaltem (vier Grad Celsius) und warmem Wasser (40 Grad Celsius).
Ziel war es, die optimale Methode zur Keimreduktion zu bestimmen.
Hierfür wurden Probanden in fünf Gruppen mit je drei Personen eingeteilt. Ihre Fingerspitzen wurden zunächst absichtlich mit E.-coli-Bakterien kontaminiert, bevor sie ihre Hände entweder zehn oder 20 Sekunden lang mit kaltem oder warmem Wasser wuschen.
In einer weiteren Versuchsreihe wurden die Hände für eine volle Minute mit Seife gereinigt. Anschließend analysierten die Forscher die Keimbelastung vor und nach dem Waschvorgang.
Ergebnisse: Zeit ist der Schlüssel
Die Studie ergab, dass zehn Sekunden Händewaschen mit kaltem Wasser die Keimkonzentration um 1,93 Zehnerpotenzen reduzierte. Bei warmem Wasser lag der Wert mit 2,01 Zehnerpotenzen nur minimal höher.
Noch deutlicher wurde der Effekt bei 20 Sekunden: Hier sank die Keimbelastung auf Werte von 2,23 (kaltes Wasser) beziehungsweise 2,39 Zehnerpotenzen (warmes Wasser).
Am effektivsten war jedoch das Händewaschen für eine ganze Minute mit Seife. Dabei konnten die Forscher eine Reduktion um 2,68 Zehnerpotenzen feststellen, ein statistisch signifikant besseres Ergebnis als bei kürzeren Waschzeiten.
Fazit
Die Wissenschaftler kommen zu einem klaren Schluss: Ob kaltes oder warmes Wasser genutzt wird, spielt für die Keimreduktion kaum eine Rolle. Viel wichtiger ist die Dauer des Waschens. Wer seine Hände effektiv reinigen will, sollte mindestens eine Minute lang mit Seife waschen.
