Ein aktueller Fall sorgt für Empörung: Buscopan Plus, ein Schmerzmittel für Menstruationsbeschwerden, ist in einer neuen pinken Verpackung teurer als die grüne Standardversion.
Die pinke Version kostet 8,19 Euro für zehn Tabletten, was 81 Cent pro Tablette entspricht. Die grüne Version hingegen kostet 13,99 Euro für 20 Tabletten, also 69 Cent pro Tablette.
Das bedeutet einen Preisaufschlag von etwa 17 Prozent für die pinke Version, obwohl der Wirkstoff identisch ist.
Laut Frankfurter Rundschau wird dieser Preisunterschied als „Pink Tax“ bezeichnet. Diese beschreibt den Aufschlag, den Frauen für Produkte in „weiblichen“ Farben zahlen müssen.
Ariane Lettow von Pinkstinks Germany kritisiert dies als herabwürdigend und frauenfeindlich.
Der Hersteller Sanofi rechtfertigt den höheren Preis der pinken Packung damit, dass auffällige Farben wie Pink die Auffindbarkeit im Apothekenregal erhöhen sollen und die kleinere Packungsgröße den Frauen ermöglicht, das Medikament erst auszuprobieren.
Sanofi betont, dass die Produktionskosten für beide Packungsgrößen gleich hoch seien und verspricht, die Hinweise ernst zu nehmen und an einer Lösung zu arbeiten.
Dieser Fall verdeutlicht ein weit verbreitetes Problem im Gender-Marketing. Frauen zahlen oft mehr für ähnliche oder identische Produkte, nur weil sie in „weiblichen“ Farben verpackt sind.
Pinkstinks weist zudem darauf hin, dass Menstruationsprodukte und Schmerzmittel für viele Frauen, besonders die von Armut betroffen sind, zu teuer sind und fordert eine Veränderung im gesellschaftlichen Umgang mit Menstruation.