Es ist ein wenig komplexer, als wir bisher angenommen haben.
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Seit unserer Kindheit hören wir es immer wieder: Trinken Sie acht Gläser Wasser – also etwa zwei Liter – am Tag, sonst trocknen Sie aus wie eine welke Topfpflanze.
Doch einer neuen internationalen Studie des japanischen National Institute of Biomedical Innovation, Health and Nutrition zufolge ist es wohl an der Zeit, diesen alten Ratschlag zu überdenken – oder zumindest zu aktualisieren.
Mehr als 5.600 Personen aus 23 verschiedenen Ländern nahmen an der Untersuchung teil, darunter sowohl Säuglinge als auch ältere Menschen. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Science veröffentlicht, wie Ziarulromanesc berichtet.
Die Forschenden maßen, wie viel Wasser tatsächlich täglich durch den Körper fließt. Und um es vorwegzunehmen: Es gibt keinen festen Wert.
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Der Wasserdurchsatz variiert erheblich
Der sogenannte „Water Turnover“-Wert – also die Menge an Wasser, die der Körper innerhalb eines Tages austauscht – schwankt stark.
Einige Erwachsene kommen mit einem Liter pro Tag aus, während andere – insbesondere Sportlerinnen und Sportler oder Menschen in extremen Umgebungen – bis zu zehn Liter benötigen.
Im Durchschnitt liegt der Wasserdurchsatz bei Männern in ihren Zwanzigern bei rund 4,3 Litern pro Tag und bei Frauen zwischen 25 und 60 Jahren bei etwa 3,4 Litern.
Dabei spielen nicht nur das Geschlecht, sondern auch die Körperzusammensetzung, das Aktivitätsniveau, das Klima, die Höhenlage – sowie die Umgebung, in der man sich befindet (z. B. auf dem Mount Everest oder an einem Strand in Kenia) – eine entscheidende Rolle.
Muskeln, Schweiß und Höhenmeter
Je mehr Muskelmasse Sie haben, desto mehr Wasser benötigt Ihr Körper, da Muskeln deutlich mehr Wasser enthalten als Fettgewebe.
Treiben Sie regelmäßig Sport? Dann sollten Sie mehr trinken.
Leben Sie in einem heißen und feuchten Klima – oder in großer Höhe? Auch dann ist ein erhöhter Wasserkonsum ratsam.
Laut der Studie benötigt der Körper durchschnittlich einen halben Liter zusätzliches Wasser pro Tag für jeweils 1.000 Höhenmeter.
Fazit: Wasser bleibt lebenswichtig
Auch wenn der individuelle Wasserbedarf sehr unterschiedlich ausfällt, ist das keinesfalls ein Grund, die Flüssigkeitszufuhr zu vernachlässigen.
Dehydration kann nach wie vor Schwindel, Verwirrung und andere Beschwerden verursachen – und niemand möchte im wahrsten Sinne des Wortes über den eigenen Durst stolpern.