Ein tragischer Unfall in Hamburg, bei dem Mitte August ein Balkon einstürzte und mehrere Menschen in die Tiefe riss, hat die Frage nach der Sicherheit von Balkonen in den Fokus gerückt.
Professor Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, erläutert, dass solche Unfälle zwar selten sind, aber dennoch ernst genommen werden müssen.
Oftmals können Mieter und Hausbesitzer potenzielle Gefahren nicht auf den ersten Blick erkennen.
Ein wichtiges Warnzeichen sind Risse im Beton, die meist von unten sichtbar sind.
Wenn solche Risse auftreten, sollte der Balkon nicht mehr betreten werden, und ein Fachmann für Gebäudeschäden sollte umgehend hinzugezogen werden.
Laut einem Bericht von myHOMEBOOK können auch Algen, die auf dem Balkon wachsen, ein Hinweis darauf sein, dass Feuchtigkeit in das Bauteil eindringt und langfristige Schäden verursacht.
Gebbeken empfiehlt daher regelmäßige Überprüfungen durch Fachleute, idealerweise alle zehn Jahre, wie es die Richtlinie VDI 6200 vorsieht.
Besonders bei Balkonen, die stark genutzt werden, wie etwa bei Lokalen, sollte die Prüfung sogar alle drei bis fünf Jahre erfolgen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vermeidung von Überlastungen. Balkone sind in der Regel für eine Last von 350 bis 500 Kilogramm pro Quadratmeter ausgelegt.
Das Aufstellen eines Planschbeckens oder schwerer Möbel könnte diese Grenze schnell überschreiten und zu gefährlichen Situationen führen.
Daher sollten Hauseigentümer stets die Tragfähigkeit ihres Balkons im Blick behalten und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.