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Weniger lohnt sich mehr? Arbeiten – und trotzdem kaum mehr Geld

Weniger lohnt sich mehr? Arbeiten – und trotzdem kaum mehr Geld
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Rente nach jahrzehntelanger Arbeit – kaum mehr als Grundsicherung.

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Wann sich Leistung nicht auszahlt

Viele Bürgergeld-Empfänger, die einen Job annehmen, erleben eine Enttäuschung: Trotz Arbeit bleibt am Monatsende kaum mehr übrig. Grund dafür sind gekürzte Leistungen wie Mietzuschüsse oder Kita-Gebühren. Der finanzielle Unterschied ist oft so gering, dass sich der Schritt in den Arbeitsmarkt kaum lohnt.

Das berichtet Bild.

Mehr Einkommen – aber kein Plus im Geldbeutel

Wenn ein Ehepartner beginnt zu arbeiten und das Haushaltseinkommen deutlich steigt – etwa von 3.500 auf 5.500 Euro – bleibt unterm Strich oft nicht mehr übrig. Laut dem ifo-Institut fallen staatliche Hilfen weg, sodass sich der Zugewinn durch die Mehrarbeit faktisch neutralisiert.

Renten-Falle für Geringverdiener

Wer sein Leben lang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, steht im Alter häufig kaum besser da als jemand, der nie eingezahlt hat und Grundsicherung bezieht. In manchen Fällen bekommen langjährige Beitragszahler sogar weniger – ein klarer Fehlanreiz für lebenslange Erwerbstätigkeit.

Familienversicherung: Zwei Einkommen, doppelte Kosten

In der gesetzlichen Krankenversicherung müssen beide Ehepartner Beiträge zahlen, wenn sie jeweils mehr als 535 Euro im Monat verdienen. Familien mit zwei mittleren Einkommen zahlen so oft mehr als Haushalte mit nur einem, aber hohem Gehalt.

Besserverdiener profitieren doppelt

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Verdient nur ein Partner über 5.512,50 Euro im Monat, kann sich der andere samt Kindern beitragsfrei mitversichern. Solche Familien zahlen oft weniger als Doppelverdiener mit ähnlichem Gesamteinkommen – ein klarer Vorteil für Alleinverdiener-Haushalte mit hohem Einkommen.

Merz: Sozialstaat nicht mehr tragbar

Kanzler Friedrich Merz fordert einen Umbau des Sozialstaats.

Seine Botschaft: „Faulenzen darf sich nicht mehr lohnen.“

Die Politik müsse Fehlanreize beseitigen und Leistungsbereitschaft wieder attraktiver machen.

Systemfehler mit Folgen

Wenn Arbeit, Einsatz und Vorsorge kaum belohnt werden, sinkt das Vertrauen in den Staat. Die aktuelle Struktur wirkt demotivierend – und schürt das Gefühl, dass Fleiß nicht zählt. Ein gerechter Sozialstaat müsste genau das Gegenteil leisten.

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