Geisel-Debakel in Gaza: Netanyahu verspricht harte Vergeltung

Olivia Rosenberg

1 Woche vor

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03/09/2024
Krieg
Foto: Shutterstock
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Ein tiefer Riss in Israels Gesellschaft.

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat sich nach der Entdeckung von sechs toten Geiseln bei den Angehörigen entschuldigt. 

"Ich bitte Sie um Vergebung, sie nicht lebend zurückgebracht zu haben", sagte er bei einer Pressekonferenz, nachdem die israelische Armee die Leichen in einem Tunnel im Gazastreifen gefunden hatte. 

Die Geiseln wurden offenbar von der Hamas aus nächster Nähe erschossen. Netanyahu kündigte gleichzeitig an, dass die Hamas einen hohen Preis für diese Taten zahlen werde.

Der Druck auf die israelische Regierung wächst weiter, wie auch ein Bericht der Tagesschau verdeutlicht. 

Während Netanyahu auf Vergeltung setzt, fordern internationale Stimmen wie US-Präsident Joe Biden ein rascheres Vorgehen für ein Geisel-Abkommen. 

Biden zeigte sich enttäuscht über das bisherige Vorgehen des israelischen Premiers und drängte auf eine schnelle Lösung. Auch innerhalb Israels wird der Ruf nach einer Einigung lauter, während Demonstrationen und Streiks das Land erschüttern.

Die Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln gestalten sich äußerst schwierig, insbesondere da Netanyahu den Rückzug aus dem sogenannten Philadelphi-Korridor, einem Gebiet an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, ablehnt. 

Dieses Gebiet gilt als strategisch wichtig, um zu verhindern, dass Geiseln aus dem Gazastreifen herausgeschmuggelt werden. 

Sollte es in den kommenden Verhandlungsrunden zu keiner Einigung kommen, könnten die Gespräche endgültig scheitern, was den Druck auf die israelische Regierung weiter erhöhen würde.