Das Jahr des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs bedeutet nicht, dass die Welt im Laufe der Jahre sicherer geworden ist.
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Das Jahr des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs bedeutet nicht, dass die Welt im Laufe der Jahre sicherer geworden ist.
Acht Jahrzehnte seit dem Zweiten Weltkrieg – doch der Frieden bleibt zerbrechlich

Achtzig Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen, doch die Bedrohung durch große Konflikte ist weiterhin präsent.
Weltweite Kriege im klassischen Sinn mögen wie Relikte der Vergangenheit wirken, doch die heutige Weltlage ist von Spannungen durchzogen.
Die Auslöser sehen heute anders aus – Cyberangriffe, Drohnen, politische Fehltritte –, aber die Risiken sind nach wie vor enorm.
Eine neue Ära der Instabilität

Der Aufstieg autonomer Waffen, von Überwachungstechnologie und KI-gesteuerter Kriegsführung verändert rasant, wie Kriege beginnen und verlaufen.
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Diese Mittel, oft in Grauzonenkonflikten eingesetzt, können lokale Streitigkeiten rasch und ohne Vorwarnung zu internationalen Krisen eskalieren lassen.
Warum Geografie weiterhin zählt

Grenzen, die vor Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten gezogen wurden – von Kaschmir bis zum Himalaya –, verursachen weiterhin Konflikte.
Doch heute kann ein Streit über entlegene Gebirgspässe oder über Lufträume von Inseln eine ausgewachsene internationale Krise auslösen.
Wo Kriege beginnen könnten

Journalist und Historiker Garrett M. Graff warnt vor fünf Hochrisikoregionen.
In einem Artikel auf Politico hebt er mögliche Pulverfässer hervor und diskutiert, warum ein Krieg dort wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist.
Indien und Pakistan: Ein fragiler nuklearer Frieden

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Im Mai löste ein kurzer, aber gefährlicher Raketenbeschuss zwischen Indien und Pakistan erneut Ängste vor einer nuklearen Eskalation aus.
Ausgelöst durch einen Terroranschlag in Jammu und Kaschmir war das Ereignis eine deutliche Erinnerung daran, wie schnell Spannungen außer Kontrolle geraten können.
Ein Erbe des Blutvergießens

Seit der Teilung 1947 haben Indien und Pakistan mehrere Kriege geführt – insbesondere 1965, 1971 und 1999.
Trotz Waffenstillständen sind kleinere Gefechte häufig, und das Misstrauen sitzt tief – besonders in Bezug auf Vorwürfe des grenzüberschreitenden Terrorismus.
Das gefährlichste Patt der Welt?

Beide Länder besitzen etwa 170 bis 180 Atomwaffen.
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Experten sind sich einig, dass Südasien damit der wahrscheinlichste Ort für einen nuklearen Schlagabtausch weltweit ist – mit katastrophalen Folgen über die Region hinaus.
Die Lunte ist kurz

Ehemalige US-Geheimdienstchefs warnen, dass politischer Druck und mangelhafte Kommunikation leicht zu Überreaktionen führen könnten.
Ein Militärschlag auf ein Kommandozentrum etwa könnte als Erstschlag missverstanden werden – und einen nuklearen Gegenschlag auslösen.
Warum ein Indien-Pakistan-Krieg vielleicht ausbleibt

Vorläufig halten pragmatische Erwägungen wie Indiens wirtschaftliches Wachstum und Pakistans innere Aufstände beide Länder von einem Krieg ab.
Doch das Risiko bleibt bedrückend real.
China und Taiwan: Der Schmelztiegel des 21. Jahrhunderts

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Chinas Ambitionen, Taiwan zu „vereinigen“, könnten die Weltpolitik für Jahrzehnte prägen.
Xi Jinpings Strategie ähnelt Putins Vorgehen in der Ukraine: handeln, solange die Bevölkerung noch Widerstand leistet, bevor sie sich ideologisch oder politisch zu weit entfernt.
Ein Kampf um die globale Führungsrolle

Taiwan ist nicht nur ein umstrittenes Gebiet, sondern auch ein geopolitisches Symbol. Verteidigen die USA Taiwan, senden sie ein Signal ihrer anhaltenden Dominanz.
Tun sie es nicht, könnten regionale Mächte wie Japan, Südkorea und die Philippinen ihre Allianzen überdenken.
Könnten die USA überhaupt gewinnen?

Kriegssimulationen von US-Thinktanks ergeben düstere Szenarien. Die Vorräte könnten schnell erschöpft sein, und die Opferzahlen die der Vietnam- und Koreakriege zusammen übersteigen – innerhalb weniger Monate.
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Das Pentagon bereitet sich darauf vor, ist aber nicht zuversichtlich.
Xis Frist: 2027

Xi hat die chinesische Armee angewiesen, bis 2027 einsatzbereit für eine Invasion Taiwans zu sein.
Amphibienübungen und die Modernisierung des Militärs schreiten voran – sehr zum Alarm in Washington, Tokio und Taipeh.
Eine Invasion wie keine zuvor

Die Überquerung der Taiwanstraße und die Einnahme der Insel wären eine der komplexesten Militäroperationen der Geschichte.
Trotz Größe und Technologie fehlt Chinas Armee jede moderne Kriegserfahrung.
Andere Wege zur Kontrolle

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Statt einer direkten Invasion könnte China Taiwans Wirtschaft langsam durch Blockaden, Zollkontrollen und Cyberangriffe strangulieren.
Diese Taktiken sind für den Westen schwerer zu kontern und könnten dennoch Chinas Ziele erreichen – ohne offenen Krieg.
Russland und die Baltischen Staaten: NATOs Schwachstelle?

Estland, Lettland und Litauen sind klein, isoliert und liegen direkt vor Russlands Haustür.
Für Putin bieten sie ein verlockendes Ziel – sowohl symbolisch als auch strategisch –, um NATOs Glaubwürdigkeit herauszufordern.
Das neue Gesicht russischer Aggression

Experten fürchten weniger einen groß angelegten Angriff als hybride Taktiken: Cyberattacken, Brandstiftung, Sabotage.
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Diese „plausibel abstreitbaren“ Aktionen sind schwerer zu beantworten und lösen nicht zwangsläufig sofort Artikel 5 des NATO-Vertrags aus.
Werden die USA wirklich eingreifen?

Würden die USA für Riga oder Tallinn ein nukleares Risiko eingehen?
Diese Unsicherheit – besonders unter einer weniger NATO-freundlichen Regierung – könnte Moskau ermutigen, das Bündnis zu testen.
Der Schatten der Ukraine

Russlands Krieg in der Ukraine hat die militärische Stärke erheblich geschwächt.
Bei weiterhin hohen Verlusten – über eine Million Opfer und Tausende Panzer bereits – ist ein Angriff auf die baltischen Staaten vorerst wohl kaum realistisch.
Indien und China: Eine angespannte, eingefrorene Frontlinie

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Die Grenze zwischen Indien und China, die sogenannte „Line of Actual Control“, verläuft durch den Himalaya.
Es ist einer der höchsten – und kältesten – Orte, an denen heute militärische Spannungen herrschen.
Nahkampf auf dem Dach der Welt

Da beide Seiten Schusswaffen in den Grenzzonen verbieten, kam es zuletzt zu Gefechten mit Steinen, Stöcken und Fäusten.
Beim Zusammenstoß im Galwan-Tal 2020 starben mindestens 20 indische und möglicherweise 40 chinesische Soldaten – in einer Schlacht fast mittelalterlicher Art.
Eine Grenze ohne Regeln

Es gibt keine Hotlines, Verträge oder Deeskalationsprotokolle zwischen Indien und China.
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Das Fehlen solcher Kommunikationskanäle macht Missverständnisse deutlich wahrscheinlicher – und gefährlicher.
Zwei Großmächte, ein schmaler Pass

Beide Länder konzentrieren sich auf innere Stabilität. Indien setzt auf langfristiges Wachstum, China kämpft mit demografischem Rückgang.
Ein Krieg würde beides gefährden – und das wissen die Führungen.
Wirtschaftliche Realität als Bremse

Beide Länder konzentrieren sich auf innere Stabilität. Indien setzt auf langfristiges Wachstum, China kämpft mit demografischem Rückgang.
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Die koreanische Halbinsel: Ein unvollendeter Krieg

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Der Koreakrieg wurde nie offiziell beendet.
Die DMZ bleibt ein surreal befestigter Landstreifen, während Nordkorea sein Atomprogramm nahezu im Geheimen weiterentwickelt.
Amerikas ständige Präsenz

Die USA stationieren weiterhin 30.000 Soldaten in Südkorea. Im Kriegsfall wären sie unter den ersten Zielen.
Da so wenig über Nordkoreas Fähigkeiten oder Absichten bekannt ist, ist eine Planung besonders schwierig.
Kim Jong Uns unberechenbare Strategie

Isoliert und unter Druck hält Kim an seinem Atomarsenal als Überlebensstrategie fest.
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Fühlt er sich in die Enge gedrängt oder wittert eine Erstschlagchance, ist ein Überraschungsangriff nicht ausgeschlossen.
Kettenreaktionen in Asien

Sollten die USA in Taiwan oder im Baltikum Schwäche zeigen, könnten Verbündete wie Südkorea und Japan am amerikanischen Schutz zweifeln – und über eigene Atomwaffen nachdenken.
Tatsächlich unterstützen inzwischen 70 % der Südkoreaner diese Idee.
Warum die koreanische Halbinsel ruhig bleiben könnte

Trotz der Risiken könnte Nordkorea derzeit keinen Konflikt wollen.
Sein Arsenal ist noch ungetestet, und mit einer möglichen Rückkehr Trumps – den Kim persönlich getroffen hat – fühlt sich Pjöngjang vielleicht vorerst sicher.
Weltfrieden hängt von Prävention, nicht von Reaktion ab

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Laut Graff haben alle fünf Spannungsherde eines gemeinsam: Kriege könnten hier nicht durch Erklärungen, sondern durch Fehlkalkulationen beginnen.
Die Herausforderung besteht nun darin, die Diplomatie zu stärken, Kommunikationskanäle zu öffnen und Vertrauen wieder aufzubauen – bevor Fehler zu Kriegen werden.