Startseite Krieg Historischer Schritt: Ukraine zeigt erste eigenentwickelte Laserwaffe

Historischer Schritt: Ukraine zeigt erste eigenentwickelte Laserwaffe

laser weapon
UK Ministry of Defence / Wikimedia Commons

Ukraine präsentiert bahnbrechenden Laserwaffen-Prototyp.

Die erste im eigenen Land entwickelte Laserwaffe der Ukraine, mit dem Namen Tryzub, befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium.

Die ukrainischen Drohnenkräfte haben in einem Video das erste Prototyp-Modell des heimisch entwickelten Laserwaffensystems Tryzub vorgestellt. Die Aufnahme zeigt das System in Aktion, auch wenn es sich noch in der Anfangsphase der Entwicklung befindet.

„Das ist keine Fantasie oder Science-Fiction. Was wir hier sehen, ist der Anfang von etwas Realem“, sagte Oleh Katkow, Chefredakteur von Defense Express, in einer Sendung bei  Radio NV. „Ja, es ist ein früher Prototyp, aber er funktioniert bereits. Er kann Ziele treffen. Allein das ist ein großer Schritt.“

System noch in der Anfangsphase

Laut Katkow kann das Tryzub-System derzeit stationäre Ziele angreifen, es fehlt jedoch noch die automatische Zielverfolgung, die erforderlich ist, um bewegliche Bedrohungen wie Drohnen oder Marschflugkörper in Echtzeit zu bekämpfen. Trotz dieser Einschränkung wurde die grundlegende Funktionsfähigkeit des Systems bestätigt.

Die Waffe funktioniert, indem sie einen Laserstrahl lange genug auf einen Punkt fokussiert, um Elektronik zu zerstören oder Batterien zu entzünden. Vergleichbare Systeme, die in westlichen Ländern wie dem Vereinigten Königreich (z. B. Dragonfire) entwickelt werden, zielen auf ähnliche Präzision ab – etwa indem sie einen nur 2,5 Zentimeter breiten Laserstrahl auf ein bewegliches Ziel richten können.

Katkow merkte an, dass die Ukraine zwar noch nicht über diese Genauigkeit verfüge, der aktuelle Prototyp jedoch die Grundlage für eine Weiterentwicklung bilde – insbesondere, sobald ein Zielverfolgungsmodul integriert sei.

Eine der größten technischen Herausforderungen für Lasersysteme ist die Energieversorgung.

Hochenergie-Laserwaffen erfordern in der Regel faseroptische Laser mit einer Leistung von mindestens 50 Kilowatt. Die genauen Spezifikationen von Tryzub wurden bislang nicht veröffentlicht.

„Wir kennen die genauen technischen Daten von Tryzub noch nicht“, sagte Katkow. „Aber wenn man nach der gezeigten Wirkung geht, steckt da bereits eine Menge Energie dahinter.“

Fachleute betonen die Schwierigkeit, eine derartige Technologie während eines laufenden Krieges zu entwickeln – insbesondere angesichts der regelmäßigen Angriffe auf die Infrastruktur der ukrainischen Rüstungsindustrie.

Auch wenn die Veröffentlichung des Tryzub-Systems für Aufsehen sorgt, warnt Katkow davor, dessen unmittelbare Einsatzfähigkeit zu überschätzen.

„Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen“, sagte er. „Das ist noch kein einsatzfähiges Stadtschutzsystem. Es ist noch nicht bereit, morgen ballistische Raketen abzufangen. Aber der Laser existiert. Und das sind nicht nur Worte – das ist Video. Das ist ein Beweis.“

Auch wenn das System noch nicht einsatzbereit ist, könnte es in fortgeschrittene Testphasen übergehen, sobald die Kernkomponenten – insbesondere Zielerfassung und -verfolgung – verbessert werden.

Angaben zu weiteren Tests oder Einsatzplänen wurden bislang nicht gemacht.

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