Russische Frauen sollen laut Ura.ru vermehrt im Internet nach Wegen suchen, ihre Ehemänner für den Militärdienst anzuwerben, nachdem das Verteidigungsministerium 2024 die Zahlungen für Vertragsabschlüsse drastisch erhöht hat.
Anstieg der Suchanfragen zur Verpflichtung
Statistiken zeigen, dass die Suchanfragen nach Informationen, wie man Ehemänner an die Front schicken kann, deutlich zugenommen haben.
Im Juli gab es 3.500 solcher Anfragen, im August stieg die Zahl auf 4.200. Vor dem Sommer 2024 wurden solche Informationen nur selten gesucht.
Auch Fragen wie „Wie schickt man einen Ex in die SVO“ (Spezielle Militäroperation) haben deutlich zugenommen, mit über 2.300 Suchanfragen allein im Oktober und November.
Ein Bericht von Important Stories zeigt, dass die durchschnittlichen einmaligen Regionalzahlungen für den Abschluss eines Militärvertrags bis Ende 2024 auf 897.000 Rubel (ca. 8.740 Euro) gestiegen sind.
Das ist mehr als das Fünffache der 168.000 Rubel (ca. 1.636,58 Euro), die ein Jahr zuvor gezahlt wurden.
Zusammen mit den bundesweiten Zahlungen von 400.000 Rubel (ca. 3.897,52 Euro) erhalten neue Vertragssoldaten nun durchschnittlich 1,3 Millionen Rubel (ca. 12,665.28 Euro) im Voraus – das entspricht anderthalb Jahresgehältern eines durchschnittlichen russischen Arbeiters.
Regionale Boni und Anreize
Alle russischen Regionen, einschließlich der annektierten Krim und Sewastopol, erhöhten 2024 die Prämien, um den Mangel an Militärpersonal zu bekämpfen. Einige Highlights:
Regionen Belgorod und Nischni Nowgorod: Bis zu 3 Millionen Rubel (ca. 28.120,84 Euro), davon 2,6 Millionen Rubel (ca. 25.377,96 Euro) aus regionalen Budgets.
Moskau: 2,3 Millionen Rubel (ca. 22.458,12 Euro).
St. Petersburg: 2,1 Millionen Rubel (ca. 20.505,24 Euro).
Mindestzahlungen: 800.000 Rubel (ca. 7.811,52 Euro).
Wirtschaftliche Motivation und Expertenmeinungen
Der Militärexperte Pavel Luzin verweist auf die wirtschaftlichen Anreize hinter diesem Trend.
„Es gibt einen offensichtlichen Mangel an Menschen, die bereit sind, Verträge in den benötigten Mengen zu unterzeichnen, angesichts der aktuellen Verluste der russischen Armee und der Intensität der militärischen Operationen“, erklärte er laut Moscow Times.