Startseite Krieg Hunderte russische Zivilisten getötet, während Putins Veteranen nach Hause zurückkehren

Hunderte russische Zivilisten getötet, während Putins Veteranen nach Hause zurückkehren

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Russland steht unter wachsendem innenpolitischem Druck, da der Krieg in der Ukraine das Leben weit entfernt vom Schlachtfeld weiter verändert.

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Neue Recherchen deuten darauf hin, dass die Auswirkungen besonders stark in Gemeinden zu spüren sind, die Tausende zurückkehrender Kämpfer aufnehmen.

Westliche Geheimdienste und russische Medien verweisen auf ein wachsendes Muster von Gewalt im Zusammenhang mit den Folgen des Konflikts.

Gewalt nach der Rückkehr

Hunderte russische Zivilisten sollen von Militärveteranen, die aus dem Krieg in der Ukraine zurückgekehrt sind, getötet oder verletzt worden sein, wie aus Einschätzungen hervorgeht, auf die sich der britische Militärgeheimdienst Defence Intelligence des Verteidigungsministeriums beruft.

Das russische Medium Vertska berichtete, dass etwa 550 Zivilisten getötet und weitere 465 bei gewaltsamen Vorfällen mit zurückgekehrten Veteranen verletzt worden seien.

Diese Zahlen wurden von Defence Express aufgegriffen, das erklärte, mehr als die Hälfte der Todesfälle stehe angeblich im Zusammenhang mit ehemaligen Strafgefangenen, die für die Streitkräfte rekrutiert wurden.

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Rekrutierung von Strafgefangenen

Russland begann früh im Krieg mit der Rekrutierung von Häftlingen.

Die Wagner-Gruppe nahm 2022 nahezu 50.000 Insassen auf und bot ihnen nach sechs Monaten Einsatz eine Strafmilderung an.

Später übernahm das russische Verteidigungsministerium diese Praxis und rekrutierte Strafgefangene direkt aus den Gefängnissen. Im Oktober 2024 unterzeichnete Präsident Wladimir Putin ein Gesetz, das es Angeklagten erlaubt, einem Gerichtsverfahren oder einer Verurteilung durch den Eintritt in den Militärdienst zu entgehen.

Laut Defence Express wurden schätzungsweise 180.000 Strafgefangene in Russlands Kriegsanstrengungen eingebunden.

Eine wachsende Herausforderung

Analysten warnen, dass die Wiedereingliederung von Zehntausenden ehemaliger Kämpfer, von denen viele eine gewalttätige kriminelle Vergangenheit und frische Kampferfahrungen haben, eine ernste Herausforderung für die russische Gesellschaft darstellt.

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Defence Express erklärte, das Problem werde mit „sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ mittelfristig weiter an Umfang gewinnen, und fügte hinzu, dass die russische Führung das Thema zunehmend als Sicherheitsproblem betrachte.

Wer die Kosten trägt

Der britische Militärgeheimdienst berichtete, dass Russland seit Beginn der groß angelegten Invasion im Jahr 2022 weiterhin extrem hohe Verlustraten verzeichne, mit vermutlich mehr als 400.000 Getöteten oder Verwundeten in den Jahren 2024 und 2025 zusammen.

Ethnische Russen in großen Städten stellen jedoch einen unverhältnismäßig kleinen Anteil der Soldaten und der Verluste.

Eine Untersuchung des Recherchemediums Proekt ergab, dass weniger als 1 Prozent der russischen Staatsbeamten Verwandte haben, die in der Ukraine gekämpft haben.

Quellen: UK Ministry of Defence Defence Intelligence, Defence Express, Digi24.

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