Die Aussage deutet darauf hin, dass ein innerer Zusammenbruch für die russischen Eliten beängstigender ist als jede militärische Niederlage von außen.
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Die Aussage deutet darauf hin, dass ein innerer Zusammenbruch für die russischen Eliten beängstigender ist als jede militärische Niederlage von außen.
Kreml alarmiert über Reaktion der Bevölkerung

Margarita Simonjan, Chefredakteurin von Russia Today (RT), hat wachsende Bedenken des Kremls geäußert, dass die zunehmenden Drohnenangriffe der Ukraine innere Unruhen auslösen könnten.
Nicht die militärischen Verluste seien das Problem, sondern die Veränderungen im Alltag der einfachen Bevölkerung.
Ihre Aussagen wurden im russischen Fernsehen ausgestrahlt und später auf X (ehemals Twitter) verbreitet.
Simonjan schildert Luftalarm-Erlebnis mit Familie

Simonjan berichtete, wie ein ukrainischer Drohnenangriff in der Nähe von Sotschi ihre Familie – darunter Kinder, Enkelkinder und Schwiegereltern – zwang, während eines Luftalarms auf dem Boden zu schlafen.
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Das Ziel war eine Treibstoffanlage in der nahegelegenen Stadt Sirius, die am 24. Juli getroffen wurde. Die Explosionen waren weithin sichtbar und erschütterten die Region.
Zivile Ziele oder psychologische Kriegsführung?

Sirius, etwa 30 Kilometer von Sotschi entfernt, beherbergt ein angesehenes Bildungszentrum sowie ein Lukoil-Tanklager.
Simonjan betonte, dass es dort keine militärischen Ziele gebe, und warf der Ukraine vor, gezielte psychologische Kriegsführung zu betreiben, um Angst und Frustration unter der Bevölkerung zu verbreiten.
Angst vor der Politisierung der Unpolitischen

Simonjans größte Sorge scheint zu sein, dass die Drohnenangriffe bisher unbeteiligte Bürger zu politischen Gegnern des Krieges machen könnten.
„Sie wollen neutrale Menschen destabilisieren“, warnte sie und deutete an, dass selbst diejenigen, die den Krieg zunächst tolerierten, unter der ständigen Bedrohung unruhig werden könnten.
Urlaub oder Vaterland: Ein harter Tausch

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Die RT-Chefin stellte den Konflikt als Belastungsprobe für die Bevölkerung dar und erklärte, dass persönliche Opfer wie abgesagte Reisen notwendig seien für das größere Ziel Russlands.
„Manchmal kann man eben nicht irgendwohin fliegen. Manchmal muss man sogar den Urlaub absagen“, appellierte sie an patriotische Geduld.
„Sie wollen, dass wir uns selbst besiegen“

Ihr bemerkenswertester Kommentar war ein historischer Verweis:
„Die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten wollen, dass wir uns selbst besiegen, wie wir es schon zweimal im 20. Jahrhundert getan haben.“
Die Aussage unterstreicht, dass der Kreml einen inneren Zerfall als größere Bedrohung ansieht als eine militärische Niederlage.
Ziviles Leben unter Beschuss

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Mit der Zunahme von Drohnenangriffen geraten auch Gebiete wie Sotschi, weit entfernt von der Front, ins Visier.
Flüge wurden unterbrochen, Ölanlagen getroffen, Touristenregionen erschüttert – Orte, die einst als sicher galten.
Dies zeigt, dass die Ukraine ihre Strategie ausweitet und Russland nun auch in der Heimat trifft.
Vom Stärke- zum Überlebensnarrativ

Simonjans Äußerungen deuten auf einen Wandel der staatlichen Propaganda hin – weg von Kontrolle, hin zu Krisenbewältigung.
Die Regierung bereitet die Bevölkerung nun offenbar auf anhaltende Härten vor und fordert persönliche Opfer für die nationale Sicherheit.
Sotschi – kein sicherer Zufluchtsort mehr

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Sotschi, einst Symbol russischen Wohlstands und Urlaubsfreude, wird nun durch Drohnenangriffe erschüttert, die den Krieg nach Hause bringen.
Die psychologische Wirkung dieser Angriffe könnte stärker sein als militärische Verluste – besonders in der Wahrnehmung der Bevölkerung.
Ein Land am Rand

Da immer mehr Zivilisten den Krieg direkt erleben, wächst der Druck auf den Kreml, Unruhen einzudämmen.
Dass selbst treue Propagandisten wie Simonjan ihre Besorgnis äußern, zeigt: Die Drohnenstrategie der Ukraine bewirkt mehr als nur Sachschäden – sie erschüttert das Sicherheitsgefühl im Inneren.