Kreml unter Druck: Ukrainische Truppen dringen tief in russisches Gebiet ein

Kathrine Frich

15 Wochen vor

|

08/08/2024
Krieg
Foto: Wiki Commons
Foto: Wiki Commons
Ukrainische Truppen dringen 10 Kilometer in die russische Oblast Kursk vor.

Ukrainische Streitkräfte sind in russisches Territorium vorgedrungen und haben sich bis zu 10 Kilometer tief in die russische Oblast Kursk vorgekämpft.

Diese Entwicklung wurde am 8. August vom Institute for the Study of War (ISW) bestätigt.

Laut dem ISW zeigen geolokalisierte Aufnahmen vom Anfang August, dass ukrainische Panzerfahrzeuge entlang der Autobahn 38K-030 vorgerückt sind und sich etwa 10 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt haben.

Dieses Vorrücken deutet darauf hin, dass es den ukrainischen Truppen gelungen ist, mindestens zwei russische Verteidigungslinien sowie eine Festung in ihren laufenden Operationen zu durchbrechen.

Die Analyse des ISW legt nahe, dass diese Operationen Teil der ukrainischen Strategie sind, Druck auf Russland auszuüben, indem Gebiete tief im russischen Territorium ins Visier genommen werden.

Zögerliche Reaktion des Kremls

Die Reaktion des Kremls auf den ukrainischen Vorstoß war vorsichtig.

Russische Beamte haben das ukrainische Eindringen anerkannt, aber versucht, dessen Bedeutung herunterzuspielen, vermutlich um öffentliche Angst oder Unruhe zu vermeiden.

Einige russische Militärblogger hingegen haben weniger Zurückhaltung gezeigt.

Sie haben das russische Militärkommando scharf dafür kritisiert, dass es nicht in der Lage war, die ukrainische Offensive in der Oblast Kursk zu erkennen und zu verhindern.

Taktische Anpassungen

Ukrainische Truppen konnten diese tiefen Vorstöße in russisches Gebiet durch die Anpassung ihrer Taktiken auf dem Schlachtfeld durchführen.

Berichten zufolge setzten ukrainische Soldaten beispielsweise eine Drohne mit First-Person-View (FPV) ein, um einen russischen Mi-28-Hubschrauber über der Oblast Kursk abzuschießen.

In einer damit verbundenen Analyse sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, voraus, dass Russlands offensives Potenzial wahrscheinlich innerhalb der nächsten ein bis zwei Monate seinen Höhepunkt erreichen wird.

Dies deckt sich mit der Einschätzung des ISW, das vermutet, dass die Ukraine versucht, einen möglichen Schwächungszeitpunkt der russischen Streitkräfte auszunutzen.