Russischer Mann zu 13 Jahren Haft verurteilt - er hat 50 € an der ukrainische Armee gespendet

Amalie L.

2 Wochen vor

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08/11/2024
Krieg
Foto: Shutterstock.com
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Die russischen Behörden haben die Eingriffe im Zusammenhang mit mutmaßlichem "Spionage," "Verrat" und "Extremismus" verschärft.

Ein Moskauer Gericht hat den 34-jährigen Russen Aleksandr Kraicuk wegen "Hochverrats" zu 13 Jahren Hochsicherheitsgefängnis verurteilt, nachdem er für schuldig befunden wurde, 50 € an die ukrainische Armee gespendet zu haben.

Politischer und ideologischer Hass

Das am 1. November ergangene und am Freitag veröffentlichte Urteil besagt, dass Kraicuk „aus politischem und ideologischem Hass“ „finanzielle Unterstützung für einen fremden Staat“ geleistet habe.

Laut Digi24 berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass die Spende nur zwei Tage nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 erfolgte.

RIA Novosti zufolge ging Kraicuks Überweisung auf ein deutsches Bankkonto, das mit der Unterstützung der ukrainischen Militärs in Verbindung steht. Die russischen Behörden nahmen Kraicuk 2023 fest, während er sich darauf vorbereitete, das Land in Richtung Türkei zu verlassen.

Geringfügige finanzielle Spenden

Seine Festnahme erfolgte nach der Beschlagnahme seines Mobiltelefons, auf dem die Behörden Beweise für die Transaktion gefunden haben sollen.

Die prominente Menschenrechtsorganisation Memorial, die in Russland verboten ist und von der Regierung als „ausländischer Agent“ eingestuft wird, hat das Urteil als übermäßig hart verurteilt.

Kraicuks Fall folgt einem ähnlichen Vorfall Anfang des Jahres. Im August wurde Ksenia Karelina, eine 32-jährige russisch-amerikanische Doppelbürgerin, die in Kalifornien lebt, zu einer 12-jährigen Haftstrafe verurteilt, weil sie 50 US-Dollar an eine ukrainische Organisation gespendet hatte. Sie war in Russland festgenommen worden, während sie ihre Familie besuchte.

Seit Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine haben die russischen Behörden die Razzien gegen mutmaßliche „Spionage“, „Verrat“ und „Extremismus“ verstärkt.

Schon geringfügige finanzielle Spenden oder Kritik an der russischen Armee können nun zu schweren Haftstrafen führen, was die Verschärfung der internen Sicherheitsmaßnahmen seit Kriegsbeginn widerspiegelt.