Die russischen Streitkräfte haben mit einem groß angelegten Rückzug aus Syrien begonnen und nutzen Flugzeuge und Schiffe, um Personal, Waffen und militärische Ausrüstung zu evakuieren.
Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) umfasst die Operation eine umfangreiche Luft- und Seemobilisierung von wichtigen Militärbasen.
Flüge mit Transportflugzeugen vom Typ An-124 und Il-76MD sollen vom Luftwaffenstützpunkt Khmeimim in Latakia starten. Diese Flugzeuge sollen Truppen und Ausrüstung zu russischen Flughäfen in Uljanowsk, Tschkalowski und Privolschski transportieren.
Russland setzt auch seine Marineflotte ein, um den Abzug zu unterstützen:
Das Frachtschiff Sparta II und das Landungsschiff Alexander Schabalin werden in Baltijsk für den Einsatz im Hafen von Tartus in Syrien vorbereitet.
Die Landungsschiffe der Nordflotte Alexander Otrakovsky und Ivan Gren haben bereits Kurs auf das Mittelmeer genommen.
Die Fregatten Admiral Gorschkow und Admiral Golowko sind Berichten zufolge an der Sicherung der Evakuierung beteiligt.
Russische Streitkräfte demontieren Infrastruktur und entfernen militärische Ausrüstung von der Marinebasis in Tartus, die von mehreren Hundert Spezialeinheiten gesichert wird.
HUR berichtete, dass Russland offenbar mit syrischen Oppositionskräften verhandelt hat, um einen reibungslosen Abzug zu gewährleisten. Moskau hat gegenüber Anti-Assad-Gruppen, die zuvor als „Terroristen“ bezeichnet wurden, eine neutralere Haltung eingenommen.
Strategischer Rückzug unter Druck
Dieser Abzug erfolgt vor dem Hintergrund eines raschen Wandels in der politischen Landschaft Syriens.
Am 8. Dezember stürzten syrische Oppositionskräfte Präsident Baschar al-Assad, nahmen Damaskus ein und beendeten damit effektiv die 50-jährige Herrschaft der Assad-Familie.
Die Kontrolle über Schlüsselprovinzen wie Latakia und Tartus, in denen sich bedeutende russische Militärstützpunkte befinden, ist ebenfalls an Oppositionskräfte übergegangen. Berichten zufolge wurden die russischen Basen in Tartus und Khmeimim trotz dieser Entwicklungen bisher nicht angegriffen.