Jens Asbjørn Bøgen
Es war ein Wochenende intensiver diplomatischer Aktivitäten, und es gibt viel zu berücksichtigen, wenn man die Chancen für ein Treffen der beiden Staatsoberhäupter berechnet.
Es war ein Wochenende intensiver diplomatischer Aktivitäten, und es gibt viel zu berücksichtigen, wenn man die Chancen für ein Treffen der beiden Staatsoberhäupter berechnet.
Selenskyj stellt Putin ein Ultimatum
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu einem persönlichen Treffen am Donnerstag in Istanbul, Türkei, aufgefordert. Die beiden Staatsoberhäupter haben seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 nicht mehr direkt miteinander kommuniziert.
Intensives diplomatisches Wochenende
Selenskyjs Aufforderung erfolgte nach einem diplomatisch aufgeladenen Wochenende, an dem westliche Staats- und Regierungschefs Russland zu einer 30-tägigen Waffenruhe ab Montag aufforderten – andernfalls drohten sie mit verschärften Sanktionen. Russland wies diese Forderung zurück.
Putins Reaktion
In einer ungewöhnlichen Maßnahme reagierte Moskau mit einer Erklärung, die Journalisten im Kreml verlesen wurde. Darin beschuldigte Russland die Ukraine, frühere Waffenstillstände gebrochen zu haben. Gleichzeitig hieß es jedoch, dass „trotzdem“ Gespräche zwischen den beiden Seiten möglich seien.
Mit oder ohne Putin?
Die große Unbekannte bleibt, ob der russische Präsident, der bekanntermaßen nur selten und ungern kurzfristig das Land verlässt, am Donnerstag tatsächlich in Istanbul erscheinen wird. Frühere Verhandlungen zwischen den beiden Ländern fanden ohne Putins persönliche Anwesenheit statt.
Frühere Gespräche als Grundlage für neue Verhandlungen
Juri Uschakow, ein enger Berater Putins, sagte am Sonntag, dass etwaige neue Gespräche auf den Verhandlungen in Istanbul im Frühjahr 2022 basieren sollten. Durchgesickerte Entwürfe dieser ersten Gesprächsrunde deuten darauf hin, dass die Bedingungen Moskaus einer faktischen Kapitulation der Ukraine gleichkämen.
Mehr als 100 Drohnen in der Nacht
Putin hatte zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs am Wochenende einseitig einen Waffenstillstand angekündigt. Nach dessen Ablauf in der Nacht von Sonntag auf Montag soll Russland die Ukraine mit über 100 Drohnen angegriffen haben.