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Estland warnt: „Putin kämpft um sein Leben“

Vladimir Putin
Asatur Yesayants / Shutterstock.com

Der Außenminister hat keinen Zweifel daran, dass Putin den Kriegskurs fortsetzen wird.

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Der Außenminister hat keinen Zweifel daran, dass Putin den Kriegskurs fortsetzen wird.

„Niemand hat ihn ernst genommen“

Estlands Außenminister Margus Tsahkna ist überzeugt, dass Wladimir Putins Invasion in der Ukraine ein persönlicher Überlebenskampf ist.

In einem Interview mit BILD betonte er, dass Putin seine Ambitionen bereits 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz offenbart habe – doch Europa habe die Warnzeichen ignoriert.

„Niemand, absolut niemand, hat ihn ernst genommen“, sagte Tsahkna und hob die jahrelange westliche Naivität hervor.

„Mit Putin kann man nicht verhandeln“

Tsahkna zieht beunruhigende historische Parallelen und erklärt, dass Putin in Stalins Fußstapfen trete.

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„Er arbeitet intensiv mit Europa zusammen, um Aggressionen und Besetzungen vorzubereiten“, warnt er.

Für Estland und seine Nachbarn ist dies keine theoretische Bedrohung – es ist ihre tägliche Realität. Verletzungen des baltischen und polnischen Luftraums deuten darauf hin, dass Russland bereits die Grenzen der NATO testet.

Was, wenn Russland in der Ukraine siegt?

Sollte Putin in der Ukraine einen Sieg verkünden, ist der estnische Diplomat überzeugt, dass der russische Präsident sich dann anderen Zielen zuwenden würde – schlicht, weil er keine Wahl habe.

Als Beispiel für Putins bedrohte Macht verweist Tsahkna auf den beinahe erfolgten Aufstand in Moskau im Jahr 2023.

Eine Rüge an Merkel: Strategische Fehler

Tsahkna übt offen Kritik an Deutschlands früherem Kurs gegenüber Russland, insbesondere unter der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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Auf Merkels Behauptung, Polen und die baltischen Staaten hätten den Krieg gefördert, entgegnete er: „Ich bin völlig anderer Meinung. Es war ein strategischer Fehler, so lange mit Putin zu verhandeln – Nord Stream 1, Nord Stream 2 und so weiter.“

Er bezeichnete Merkels Äußerungen als „bedauerlich“.

Deutschland heute: Stärker und geeinter

Trotz seiner Kritik an Merkel lobt Tsahkna Deutschlands derzeitige Haltung unter Bundeskanzler Friedrich Merz und erkennt eine klare Veränderung im Berliner Kurs gegenüber Russland und den baltischen Staaten.

Merz’ Warnung, dass Europa nicht mehr im Frieden lebe, sei, so Tsahkna, völlig zutreffend.

Trumps direkte Art rüttelte Europa wach

Überraschenderweise schreibt der estnische Außenminister dem US-Präsidenten Donald Trump das Verdienst zu, Europa zum Handeln bewegt zu haben.

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Er lobte Trumps Warnung, dass Europa auf sich allein gestellt sein werde, wenn es sich nicht selbst verteidige.

Nach Trumps gescheitertem Gipfeltreffen mit Putin in Alaska sei seine Haltung deutlich härter geworden.

Ungarn: Ein schwaches Glied in der EU-Einheit

Viktor Orbáns Ungarn geriet in Tsahknas scharfe Kritik. Er bezeichnete das Land als „Schwachpunkt“ der EU bei der Bildung einer geschlossenen Front gegen Russland.

Wie Tsahkna betont, habe das ungarische Volk unter der sowjetischen Besatzung gelitten, weshalb er nicht nachvollziehen könne, warum die derzeitige ungarische Führung mit Putin zusammenarbeite.

China: Russlands wirtschaftliche Lebensader

Tsahkna sparte auch bei China nicht mit deutlichen Worten.

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Er bezeichnete China sogar als den „eigentlichen Besitzer“ Russlands und erklärte, dass Russland als Stellvertreter Chinas agiere, um Europa im Auftrag Beijings zu destabilisieren.

Die Ukraine kämpft für ganz Europa

Estlands Unterstützung für die Ukraine ist tief und persönlich verwurzelt.

Tsahkna war 2017 estnischer Verteidigungsminister und erklärte, Russland habe damals 120.000 Soldaten bereitgehalten, um Estland innerhalb von 48 Stunden anzugreifen.

Diese Truppen seien nun in der Ukraine gebunden.

Die Bedrohung ist real – und bereits da

Für Estland ist die russische Aggression keine ferne Sorge. Sie spielt sich an seinen Grenzen und in seinem Luftraum ab.

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Der Luftraum – ebenso wie der Polens – wurde verletzt; all dies sei Teil von Putins Test, wie einsatzbereit die NATO sei.

Tsahknas Botschaft an Europa ist klar: Der Krieg ist nicht nur der Kampf der Ukraine. Es ist der aller.

Dieser Artikel wurde von Jens Asbjørn Bogen erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde