Der Konflikt könnte China und Russland einen wichtigen Partner im Kampf gegen die Vorherrschaft der USA kosten.
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Der Konflikt könnte China und Russland einen wichtigen Partner im Kampf gegen die Vorherrschaft der USA kosten.
Instabilität alarmiert Moskau und Beijing

Der Krieg zwischen Israel und Iran sorgt weltweit für Besorgnis – doch für Chinas Xi Jinping und Russlands Wladimir Putin dürften die Ereignisse vom Wochenende fast panikartige Reaktionen auslösen.
Regionale Allianz droht zu zerbrechen

Zwar haben China und Russland Israels Angriffe scharf verurteilt, doch ihre Sorgen gehen deutlich tiefer.
Die Schwäche Teherans bedroht ein regionales Bündnis, das lange Zeit als Gegengewicht zur US-Dominanz im Nahen Osten fungierte – und offenbart eine umfassendere strategische Verwundbarkeit.
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Russlands Strategie im Nahen Osten gerät ins Wanken

Mit dem Sturz von Syriens Baschar al-Assad im Dezember verlor Russland seinen ersten entscheidenden Stützpunkt in der Region.
Da nun auch Iran vor dem Kollaps steht, zerfallen Moskaus Ambitionen, eine dominierende Rolle im Nahen Osten einzunehmen.
Autokratische Verbündete mit ähnlichen Methoden

Gegenüber der „Telegraph“ betont Tuvia Gering, China- und Nahostexperte am israelischen Institut für nationale Sicherheitsstudien, dass Russland, China und Iran nicht nur politisch verbunden seien, sondern auch voneinander lernen – etwa bei der Unterdrückung der eigenen Bevölkerung und dem Austausch entsprechender Technologien.
Sorge um Irans atomaren Kurs

Was China und Russland wirklich erschüttert, ist die Möglichkeit, dass Iran aus dem Atomwaffensperrvertrag austritt und gezielt auf den Bau einer Atombombe zusteuert.
Ein solcher Schritt würde den Einfluss Beijing und Moskaus auf Teheran erheblich schmälern und die Instabilität in der Region weiter anheizen.
China braucht iranisches Öl

China importiert täglich bis zu zwei Millionen Barrel Öl aus dem Iran und ist damit besonders exponiert gegenüber der aktuellen Krise.
Israels Angriffe auf iranische Ölanlagen und eine mögliche Eskalation, die Energiezentren in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Saudi-Arabien gefährdet, könnten Chinas Energieversorgung massiv beeinträchtigen.
Sanktionen schmälern die wirtschaftlichen Chancen

Selbst wenn sich die Lage beruhigt, bleibt Irans sanktionierte Wirtschaft wenig attraktiv.
Zwar könnten China und Russland über Rüstungsgeschäfte oder Infrastrukturprojekte nachdenken, doch laut Tuvia Gering dürfte aufgrund Irans schwacher Finanzlage jegliche Zusammenarbeit eher auf Tauschhandel als auf Gewinn basieren.
Diplomatische Aktivitäten nehmen Fahrt auf

Hinter den Kulissen herrscht Hektik in Moskau und Peking: Putin hat Gespräche mit regionalen Staatschefs aufgenommen – darunter Netanjahu und Trump – und sogar eine Vermittlung angeboten.
Auch Chinas Außenminister steht in engem Austausch mit seinen iranischen und israelischen Kollegen – ein deutliches Zeichen wachsender Besorgnis.
Vorbereitung auf Szenarien nach einem Regimewechsel

Angesichts der Gefahr eines Regimewechsels, wie zuletzt in Syrien, versuchen China und Russland, sich strategisch abzusichern.
Beijing bereitet sich laut Gering darauf vor, sich mit „jedem zu arrangieren, der am Ende an der Macht bleibt“ – ein Hinweis auf die enormen geopolitischen Risiken, die auf dem Spiel stehen.