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Kanada tritt dem SAFE-Fonds der EU bei, während Verbündete ihre Verteidigungsbeziehungen überdenken

Kanada tritt dem SAFE-Fonds der EU bei, während Verbündete ihre Verteidigungsbeziehungen überdenken
Canada House, Trafalgar Square by pam fray, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Kanada wird dem SAFE-Verteidigungsfonds der EU in Höhe von 150 Milliarden Euro beitreten – ein Schritt, der die veränderten sicherheitspolitischen Überlegungen auf beiden Seiten des Atlantiks widerspiegelt.

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Eine neue transatlantische Verteidigungspartnerschaft nimmt Gestalt an, da die EU und Kanada daran arbeiten, ihre Sicherheitsausgaben aufeinander abzustimmen. Vertreter beider Seiten bestätigten, dass eine Einigung erzielt wurde, die Ottawa den Weg eröffnet, sich am europäischen SAFE-Finanzierungssystem im Umfang von 150 Milliarden Euro zu beteiligen.

Die am Montag veröffentlichte Ankündigung ebnet den Weg für eine vertiefte Zusammenarbeit in einer Phase, in der beide Regionen mit sich verändernden geopolitischen Herausforderungen konfrontiert sind.

Gemeinsame Prioritäten

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der kanadische Premierminister Mark Carney erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, das Abkommen stelle „den nächsten Schritt unserer vertieften Zusammenarbeit dar und steht sinnbildlich für die gemeinsamen Prioritäten der Europäischen Union und Kanadas“, wie DW berichtete.

Sie argumentierten, dass der SAFE-Mechanismus Partnern ein Instrument biete, um Verteidigungsinvestitionen zu koordinieren und zugleich sowohl auf unmittelbare Bedrohungen als auch auf strukturelle Herausforderungen zu reagieren. „In diesen geopolitisch turbulenten Zeiten ist SAFE ein Mittel, die Zusammenarbeit zu stärken, Verteidigungsziele zu erreichen und effizienter zu investieren, während wir kurzfristige Dringlichkeiten und langfristige Bedürfnisse angehen“, hieß es in der Erklärung.

Die beiden Regierungschefs fügten hinzu, die Initiative werde dazu beitragen, „resiliente Verteidigungslieferketten zwischen unseren Industrien zu schaffen – zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die globale Sicherheit“.

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Was SAFE bietet

Laut DW ist SAFE, die „Security Action for Europe“, darauf ausgelegt, Ländern, die gemeinsam Waffen beschaffen, zinsgünstige Kredite zu gewähren. Diese Kredite werden über den EU-Haushalt abgesichert und sollen die europäischen Produktionskapazitäten stärken.

Der Rahmen wurde vor dem Hintergrund wachsender Sorgen über Russlands militärisches Auftreten und zunehmender Unsicherheiten bezüglich künftiger US-Sicherheitszusagen gegenüber Europa eingeführt. Durch die Bündelung von Ressourcen wollen die EU-Staaten die Produktion beschleunigen und die Abhängigkeit von externen Lieferanten verringern.

Kanadas Beteiligung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Ottawa versucht, seine Abhängigkeit von der US-Verteidigung zu verringern, insbesondere angesichts der angespannten Beziehungen zur derzeitigen Trump-Regierung.

Regeln und Ausnahmen

Nach den SAFE-Richtlinien müssen gemeinsam beschaffte Systeme mindestens zu 65 Prozent aus Komponenten bestehen, die in der EU hergestellt wurden. DW wies jedoch darauf hin, dass Ausnahmen für Nicht-EU-Staaten wie Kanada möglich seien.

Großbritannien hatte zuvor Interesse an einer Teilnahme bekundet, sich letztlich jedoch wegen des erforderlichen Eintrittsbeitrags zurückgezogen.

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Quellen: DW-TV