Der Streit belastet die Beziehungen seit Jahrzehnten, und eine Besserung ist nicht in Sicht.
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Der Streit belastet die Beziehungen seit Jahrzehnten, und eine Besserung ist nicht in Sicht.
Was geschieht?

Griechenland plant den Kauf von mindestens vier neuen U-Booten, um der türkischen U-Boot-Flotte entgegenzuwirken – ein Schritt, der die wachsenden Spannungen zwischen den beiden NATO-Verbündeten unterstreicht.
Komplexe Beziehungen

Die beiden Mittelmeerstaaten nahmen bereits 1830 diplomatische Beziehungen auf, kurz nach der Gründung des modernen Griechenlands.
Dennoch ist das Verhältnis seit Jahrzehnten von Rivalität geprägt.
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Streitigkeiten in der Ägäis

Ein zentraler Konfliktpunkt zwischen den Ländern ist der Streit um die Ägäis.
Dabei geht es um eine Vielzahl miteinander verknüpfter Konflikte, wobei die Hoheitsgewässer einen der Hauptstreitpunkte darstellen.
6 oder 12 Seemeilen

Derzeit beanspruchen sowohl Griechenland als auch die Türkei eine 6-Seemeilen-Zone in der Ägäis.
Ein bedeutender Streitpunkt ist, ob Griechenland seine Hoheitsgewässer einseitig auf die international anerkannten 12 Seemeilen ausdehnen darf – ein Schritt, den die Türkei als möglichen Kriegsgrund („casus belli“) betrachtet.
Türkei stellt griechische Ansprüche infrage

Im Juni 2025 legte die Türkei der UNESCO eine neue maritime Karte vor, die die griechischen Ansprüche herausfordert und die Streitigkeiten über Hoheitsgewässer und Luftraum neu entfacht.
Griechenland protestierte und erklärte, dass der türkische Plan keine rechtliche Grundlage im internationalen Recht habe.
Energie-Spannungen im östlichen Mittelmeer

Griechenland sieht sich mit einem Anstieg von Migrantenankünften aus Libyen konfrontiert, was mit verstärkten Energieabkommen zwischen der Türkei und Libyen in der Nähe der griechischen Insel Kreta zusammenfällt.
Athen betrachtet dies als geopolitischen Druck und befürchtet eine Untergrabung seiner Souveränität in der Region.
Zypern: Ein anhaltender Brennpunkt

Die Unterstützung der Türkei für die Unabhängigkeitserklärung der türkischen Zyprioten im nördlichen Drittel der Insel bleibt ein bedeutender Streitpunkt.
Jüngste Meinungsverschiedenheiten über Energieexplorationsrechte und maritime Grenzen rund um Zypern haben die Situation weiter verkompliziert.
Militärische Drohgebärden und Verteidigungssorgen

Im April 2025 berichteten Medien über mögliche türkische Invasionspläne in griechische Gebiete, insbesondere in Westthrakien und die Ägäisinseln.
Allerdings hat die verstärkte militärische Zusammenarbeit Griechenlands mit Verbündeten wie den USA und Frankreich das strategische Gleichgewicht verändert.
Menschenrechte und Minderheitenfragen

Die Türkei wirft Griechenland vor, die Rechte der türkischen Minderheit in Westthrakien und den Dodekanes-Inseln zu verletzen.
Griechenland weist diese Vorwürfe zurück und beruft sich auf den Vertrag von Lausanne, der gleiche Rechte für die muslimische Minderheit garantiert.
Migrationspolitik und Grenzkontrollen

Die Umsetzung von „Pushback“-Politiken durch Griechenland zur Abschreckung von Migrantenankünften, insbesondere auf der Insel Lesbos, hat Kritik von humanitären Organisationen hervorgerufen.
Während die lokale Bevölkerung die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Sicherheit und Belebung des Tourismus unterstützt, betrachtet die Türkei sie als Verletzung der Rechte von Migranten.
Diplomatische Bemühungen trotz Spannungen

Trotz der anhaltenden Streitigkeiten setzen beide Länder den diplomatischen Dialog fort.
Im Mai 2024 besuchte der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis Ankara und initiierte eine Freundschaftsinitiative mit Fokus auf Handel, Energie und kulturelle Beziehungen.
Bedingungen für den Zugang zu EU-Verteidigungsfonds

Griechenland hat den Zugang der Türkei zu EU-Verteidigungsfonds an die Aufhebung einer langjährigen Kriegsdrohung geknüpft.
Im Mai 2025 erklärte Premierminister Mitsotakis, dass die Türkei ihre 1995 ausgesprochene „casus belli“-Erklärung über eine mögliche Ausweitung der griechischen Hoheitsgewässer in der Ägäis zurücknehmen müsse, um Zugang zu EU-Verteidigungsfinanzierungen zu erhalten.
Kulturelle und historische Empfindlichkeiten

Die Umwandlung der Chora-Kirche, einer ehemaligen byzantinischen Kirche in Istanbul, in eine Moschee durch die Türkei hat Kritik aus Griechenland und der griechisch-orthodoxen Kirche hervorgerufen