Startseite Nachrichten Mobiles Internet in russischer Region tagelang abgeschaltet – Zwang zum...

Mobiles Internet in russischer Region tagelang abgeschaltet – Zwang zum Kriegseinsatz in der Ukraine?

Phone, no internet, offline
Shutterstock.com

Remote-Arbeiter fürchten um ihre Jobs – doch die Reaktion eines russischen Beamten wirkt höchst befremdlich.

Gerade lesen andere

Remote-Arbeiter fürchten um ihre Jobs – doch die Reaktion eines russischen Beamten wirkt höchst befremdlich.

Was ist da los?

In der Region Krasnojarsk Krai – einem riesigen Gebiet im Zentrum Sibiriens – ist das mobile Internet seit vier Tagen nahezu vollständig ausgefallen.

Betroffen sind Tausende: Besonders Remote-Arbeiter, die auf mobile Verbindungen angewiesen sind, zeigen sich verunsichert.

Frustrierte Einwohner fordern Antworten

In sozialen Netzwerken, insbesondere unter einem Beitrag des Gouverneurs Michail Kotjukow, suchen die Menschen nach Klarheit.

Viele fragten, wie man ohne mobiles Internet im Homeoffice arbeiten solle. Ein Nutzer warnte sogar: Wenn auch das Festnetz ausfalle, drohten Jobverluste.

Der Gouverneur bestätigt „vorübergehende Einschränkungen“

Lesen Sie auch

Kotjukow bestätigte, dass die Regierung sogenannte „vorübergehende Einschränkungen“ beim mobilen Internet verhängt habe.

Einen konkreten Zeitrahmen für die Wiederherstellung nannte er nicht – er verwies lediglich auf vage Sicherheitsbedenken.

Eine überraschende – und umstrittene – Reaktion

Als Antwort auf die Kritik der Bürger bot Jekaterina Kusminych, Leiterin des Regionalen Kontrollzentrums (RCC), eine verblüffende Alternative:

„Für jeden gibt es genug Arbeit im Rahmen der Sonderoperation.“

Eine rhetorische Umschreibung für den russischen Krieg in der Ukraine.

Offizieller Account bestätigt

Lesen Sie auch

Das unabhängige Medium Meduza verifizierte, dass der entsprechende Social-Media-Account tatsächlich Kusminych gehört.

Auch ein Telegram-Nachrichtenkanal bestätigte, dass sie den Account seit 2020 persönlich betreibt – was ihren Kommentar deutlich gewichtiger macht.

„Genießt den klaren Himmel“, sagt RCC-Chefin

Unter demselben Beitrag des Gouverneurs veröffentlichte Kusminych eine merkwürdige Nachricht: Man solle den „klaren Himmel über unseren Köpfen genießen“.

Angesichts der aktuellen Kommunikationskrise wurde dies vielfach als völlig unangemessen interpretiert – manche vermuten gar, die Behörden nutzten den Netzausfall, um Bürger zum Kriegseinsatz in der Ukraine zu drängen.

Ein riesiges Gebiet ohne Verbindung

Der Krasnojarsker Krai erstreckt sich über mehr als 2,3 Millionen Quadratkilometer und ist damit Russlands zweitgrößte Region.

Lesen Sie auch

Trotz seiner strategischen Bedeutung ist die Bevölkerung nun mit einem nahezu vollständigen Ausfall der mobilen Konnektivität konfrontiert.

Sicherheitsbedenken genannt – keine Details

Gouverneur Kotjukow begründete den Netzausfall mit der Notwendigkeit „verstärkter Sicherheitsmaßnahmen“, gestützt auf operative Daten aus bestimmten Regionen.

Konkrete Bedrohungen oder Vorfälle wurden jedoch nicht öffentlich gemacht.

Ein Aufruf zur Geduld

Der Gouverneur bat die Bevölkerung um „Verständnis“, doch viele Anwohner bleiben verärgert.

Ohne klaren Zeitplan für die Wiederherstellung befinden sich Remote-Arbeiter in einer prekären Lage, und die Regionalverwaltung steht wegen ihres Krisenmanagements zunehmend in der Kritik.

Lesen Sie auch

Die Spekulationen darüber, ob hinter dem Blackout mehr steckt als bloße Vorsicht, nehmen unterdessen weiter zu.

Ads by MGDK